"Wir brauchen endlich wirksame steuerliche Anreize, um das gewaltige CO2-Einsparpotenzial im Wärmemarkt zu heben." Mit diesem Fazit schloss BDH-Präsident Uwe Glock das heutige Symposium des BDH im Rahmen der 20. Berliner Energietage.
Sind die Weichen richtig gestellt, um die Klimaschutzziele 2030 im Gebäudebereich zu erreichen? Diese Frage stand im Mittelpunkt des mit hochkarätigen Experten aus Politik und Verbänden besetzten Podiums. Einigkeit bestand darin, dass die bisherigen Instrumente nicht ausreichen, um die Ziele für 2030 zu erreichen. "Vor allem bei den selbstgenutzten Ein- und Zwei-Familienhäusern liegen erhebliche CO2-Einsparpotenziale, die durch die bisherigen Förderangebote nicht ausreichend adressiert werden. Deshalb sollte die Förderkulisse schnellstmöglich um steuerliche Anreize für diese Zielgruppe ergänzt werden", führte Professor Andreas Holm, Leister des Forschungsinstituts für Wärmeschutz e.V. (FIW), aus.
Seit Jahren wird um die Einführung steuerlicher Anreize gerungen, um die energische Modernisierung des Gebäudebestands zu beschleunigen. So sind rund 13 Millionen der zirka 21 Millionen Heizkessel in Deutschland veraltet und entsprechen nicht dem Stand der Technik. "Es gibt genug privates Kapital für die energetische Sanierung, allerdings muss es durch entsprechende staatliche Anreize gezielt mobilisiert werden", fasste Uwe Glock die Diskussion zusammen. Dies sei umso dringlicher, da Deutschland bereits ab 2020 jährlich Strafzahlungen in Millio-nenhöhe drohten, wenn die Klimaziele verfehlt würden.
Auch eine Studie der Allianz für Gebäude-Energie-Effizienz (geea) belege, dass ein "Weiter so" nicht ausreiche, so Glock weiter. Anfang Mai legte die geea ein konkretes Maßnahmenpaket vor, wie die CO2-Emissionen im Wärmesektor bis 2030 um zusätzlich 13 Millionen Tonnen CO2 reduziert werden könnten. Das Konzept setze vor allem auf Fördermaßnahmen wie die lange angekündigte steuerliche Förderung für private Hausbesitzer sowie verbesserte Abschreibungsmöglichkeiten für die Immobilienwirtschaft.