Steuerminderung von 10 Prozent verteilt auf zehn Jahre

Baubranche: Pläne zur Steuerförderung halbherzig

Für die Gebäudesanierung soll es einen Steuerbonus von 10 Prozent geben. © Dena

Die Baubranche kritisiert den Referentenentwurf zur Steuerförderung der Gebäudesanierung als halbherzig.

"Der unlängst bekannt gewordene Referentenentwurf zur steuerlichen Förderung der energetischen Gebäudesanierung wird keine Sanierungsimpulse setzen können. Dazu sind die vorgeschlagenen Maßnahmen zu halbherzig. Entweder man macht es richtig, oder man macht es gar nicht,"  kritisiert Rainer König, Vorsitzender des Bundesverbandes Ausbau und Fassade im Zentralverband Deutsches Baugewerbe die bislang vorliegenden Vorschläge.

Die steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung war in der vergangenen Legislaturperiode im Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat gescheitert. Mit dem nationalen Energieplan von Vizekanzler Gabriel tauchte sie erneut in der politischen Diskussion auf. Im Februar 2015 soll eine Entscheidung fallen, hieß es aus Berlin.

Bei 10.000 Euro Investition solle der Investor 1.000 Euro über zehn Jahre gestreckt als Steuerabzug ersetzt bekommen, so König. "Das ist ein Witz - und kein ernst zu nehmender Vorschlag. Denn wenn der private Hausbesitzer die Zuschussvariante der KfW wählt, bekommt er dieselben 1.000 Euro, allerdings auf einmal und direkt ausgezahlt", sagte er weiter. Es werde etwas gemacht, dessen Scheitern vorprogrammiert sei.

Das in den letzten Jahren rückläufige Auftragsvolumen bei Fassadendämmungen werde vor diesem Hintergrund keine zusätzlichen Impulse erfahren, um die Modernisierungsquote zu beschleunigen. Der mit der steuerlichen Förderung verknüpfte Abbau des Handwerkerbonus zur Gegenfinanzierung, der auch schwarzarbeitsdämpfend wirkt, wurde von König scharf kritisiert und führt nach vbw-Berechnungen sogar zu zusätzlichen Steuereinnahmen des Staates.

König forderte eine Erhöhung der jährlichen Abschreibung auf mindestens 25 Prozent, um einen tatsächlichen Anreiz zur energetischen Sanierung von Gebäuden zu schaffen sowie die Entkopplung vom Handwerkerbonus, um energetische Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden signifikant zu steigern. Quelle: ZDB / pgl

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