Die neuen Bundesländer haben 2014 deutlich weniger von den KfW-Mitteln für die energetische Gebäuesanierung, Neubau, Wohnungskauf und altersgerechtes Wohnen profitiert als die westlichen Bundesländer.
Sie haben insgesamt nur etwas mehr als zwei Milliarden an KfW-Mitteln aus den Programmen zum energieeffizienten Bauen und Sanieren, den Programmen zum Altersgerechten Umbau und dem KfW-Wohneigentumsprogramm beantragt. Jedes der drei großen westlichen Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern hat alleine deutlich mehr Fördermittel in Anspruch genommen. Nordrhein-Westfalen war Spitzenreiter mit über 3 Milliarden Euro, gefolgt von Baden-Württemberg mit 2,6 Milliarden Euro und Bayern mit 2,28 Milliarden Euro. Bei einer Analyse der Zahlen fällt außerdem auf, dass die Zahl der geförderten Wohneinheiten im Vergleich zu den gestellten Anträgen zurückging. Kamen 2013 noch 1,77 Wohneinheiten pro Antrag in den Genuss der Förderung, waren es 2014 noch 1,68. Das könnte bedeuten, dass die Förderung stärker den Bereich der Ein- und Zweifamilienhäuser erreicht hat.
Nach Bekanntgabe der Zahlen entbrannte eine heftige Debatte. "Der Osten sei bei diesen Programmen quasi abgehängt, meldete sich die Vorsitzende des Bundestags-Umweltausschusses, Bärbel Höhn (Grüne), gegenüber der Deutschen Presse-Agentur in Berlin zu Wort. Die Bundesregierung müsse dringend eine passende Förderung für investitionsschwache Haushalte auflegen und mehr Mittel für eine sozial verträgliche energetische Quartierssanierung bereitstellen.
Eine Gegenüberstellung der Zahlen insbesondere zwischen den neuen Bundesländern und den alten Bundesländern, die sich nur auf ein Jahr bezieht ist aber schwierig. Bei den großen Mehrfamilienhäusern ist der energetische Zustand der Bestandswohnungen durch die umfangreichen Programme nach der Wende in der Regel besser. "In den Beständen der ostdeutschen Wohnungsunternehmen wurden seit 1990 bereits 86,7 Prozent der Gebäude energetisch voll- oder teilmodernisiert. Zum Vergleich: In Westdeutschland liegt dieser Wert derzeit bei 50 Prozent", so der Verband der Wohnungswirtschaft GdW. Bei privaten Ein- und Zweifamilienhäusern dürfte das aber nicht der Fall sein. Dazu gibt es aber wenig Zahlen. pgl