Barrierefreie Wohnungen ermöglichen älteren Menschen einen möglichst langen Verbleib in der gewohnten Umgebung, sie kommen Familien mit Kindern zugute und machen das Leben von Menschen mit Behinderung komfortabler. Hauseigentümer sollten bei einer energetischen Sanierung daher prüfen, ob sie in dem Zuge auch die Maßnahmen für ein generationengerechtes Wohnen umsetzen, empfiehlt das vom Umweltministerium Baden-Württemberg geförderte Informationsprogramm Zukunft Altbau. Die KfW hat die Zuschusssätze für Investitionen in die Barrierereduzierung im November 2015 erhöht. Seit 1. April 2016 unterstützt die Förderbank mit Krediten auch die Sicherung gegen Wohnungs- und Hauseinbrüche.
Der Alltag in den eigenen vier Wänden kann für Ältere und Menschen mit eingeschränkter Mobilität beschwerlich sein. Zu schmale Türdurchgänge, zu hohe Schwellen und steile Treppen entwickeln sich zum schwer überwindbaren Hindernis. Da besonders die Zahl der älteren Menschen stetig steigt, wächst der Bedarf nach barrierefreien Wohnungen entsprechend.
Im Jahre 2030 werden laut Prognosen etwa 20 Millionen Menschen in Deutschland älter als 65 Jahre alt sein. Das sind 50 Prozent mehr als heute. Hinzu kommen rund sieben Millionen Personen mit einer schweren Behinderung. "Wer schon heute richtig plant und generationengerecht umbaut, kann darauf vertrauen, dass seine Immobilie zu allen Lebenssituationen passt, egal ob die Familiengründung ansteht, man im Alter so lange wie möglich unabhängig leben will oder einfach nur den Wohnkomfort oder die Sicherheit erhöhen möchte", sagt Carmen Mundorff von der Architektenkammer Baden-Württemberg.
Wenn eine Sanierung der Gebäudehülle oder der Heiztechnik ohnehin angeraten ist, reichen wenige, intelligent geplante Maßnahmen aus, um ein Haus fit für die Zukunft zu machen. So könnten beispielsweise Schwellen entfernt, Wände und Durchgänge versetzt, die Küche und das Bad umgebaut oder Terrassen und Balkone umgestaltet werden, erklärt Mundorff. Hausbesitzer sind auf der sicheren Seite, wenn sie sich ein Konzept erstellen lassen, das sowohl die energetische Sanierung, als auch die barrierereduzierenden Schritte abdeckt, rät Petra Hegen von Zukunft Altbau. Die Kopplung vermeidet Zusatzkosten, da Handwerker und Planer bereits beauftragt und vor Ort sind. Weiterer Vorteil: Baulärm und Schmutz stören nur einmal.
Die Förderung barrierereduzierender Maßnahmen ist seit November 2015 attraktiver. Zu diesem Zweck wurde das KfW-Förderprogramm "Altersgerecht sanieren" erweitert. Die Zuschusssätze für Einzelmaßnahmen sind von 8 auf 10 Prozent und für den Förderstandard "Altersgerechtes Haus" von 10 auf 12,5 Prozent der förderfähigen Investitionskosten gestiegen. Die Zuschüsse können 200 bis 6.250 Euro betragen. Die Mindestinvestitionskosten wurden von 3.750 Euro auf 2.000 Euro gesenkt.
Neben dem Komfort steht auch die Sicherheit in den eigenen vier Wänden bei Mietern und Hauseigentümern hoch im Kurs. Maßnahmen gegen Einbrüche lohnen sich, denn fast jeder zweite Einbruch davon scheitert, wenn technischer Schutz das Eindringen behindert. Im Rahmen des Programms "Altersgerecht Umbauen" fördert die KfW diese Schutzmaßnahmen seit November 2015. Wer seine Wohnung oder sein Haus gegen Einbruch sichern möchte, erhält je nach Höhe der Investitionskosten Zuschüsse von mindestens 200 Euro bis maximal 1.500 Euro. Seit April 2016 gibt es auch Kredite. Gefördert werden etwa der Einbau von Alarmanlagen, Gegensprechanlagen, Gitterstäben, die Nachrüstung von einbruchhemmenden Türen sowie Beleuchtungssysteme. Die Maßnahmen können mit barrierereduzierenden Schritten kombiniert werden – es gilt jedoch die Zuschusshöchstgrenze von 6.250 Euro. Quelle: Zukunft Altbau / pgl