Bundesbauministerin Barbara Hendricks will die Schaffung von ausreichendem und bezahlbarem Wohnraum in den deutschen Großstädten vorantreiben. "Die Prognosen zeigen, dass die wirtschaftsstarken Metropolen in den nächsten Jahren einen starken Zuzug zu erwarten haben. Deswegen brauchen wir vor allem dort eine große Zahl neuer Wohnungen", sagte Hendricks heute bei der Vorstellung der neuen Wohnungsmarktprognose 2030 des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) in Berlin.
Der neuen Bevölkerungs- und Wohnungsmarktprognose des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumplanung (BBSR) zufolge wird die Bevölkerungszahl bis zum Jahr 2035 um 3 Prozent auf 78,2 Millionen Menschen sinken (2012: 80,5 Millionen). Wenngleich der Rückgang in der Gesamtschau gering ist, gibt es deutliche regionale Unterschiede. Während vor allem ländliche Regionen in den kommenden Jahren einen deutlichen Bevölkerungsrückgang verzeichnen werden, wachsen die Metropolen sowie zahlreiche kleinere Groß- und Universitätsstädte weiter.
Weiteren Einfluss auf die regionalen Wohnungsmärkte haben darüber hinaus veränderte Wohnpräferenzen. Zwar werden 2035 weniger Menschen in Deutschland leben, die Zahl der privaten Haushalte wird aber noch leicht um zwei Prozent zulegen. Nach den Berechnungen der Wohnungsmarktexperten beläuft sich der Neubaubedarf für das gesamte Bundesgebiet bis 2030 im Mittel auf 230.000 Wohnungen pro Jahr. Bis 2020 rechnen die Wissenschaftler mit einem Bedarf von rund 272.000 neuen Wohnungen jährlich.
BBSR-Direktor Harald Herrmann betonte: "Der zuletzt deutliche Anstieg der Baugenehmigungen spiegelt sich noch nicht ausreichend in den tatsächlichen Baufertigstellungszahlen wider. Wichtig ist, dass die Wohnungen, die genehmigt wurden, am Ende auch gebaut werden. Dabei kommt dem Geschosswohnungsbau eine wichtige Rolle zu. Es gilt vor allem, vorhandene Flächen in den Städten zu nutzen." Hendricks verwies darauf, dass hierfür auch die Unterstützung der Bevölkerung erforderlich sei: "Wir alle profitieren davon, wenn es ausreichend Wohnungen gibt. Denn nur dadurch können Wohnungswünsche realisiert und überzogene Preise für Wohnungen vermieden werden. Im Neubau können wir außerdem sicherstellen, dass die energetische Bilanz des Wohnungsbestands besser wird und mehr Wohnungen von vornherein altersgerecht gebaut werden." Quelle: BMUB / sth