Das 10.000 Häuser-Programm, das das Land Bayern vor vier Wochen aufgelegt hat, hat enormen Zuspruch. Knapp 2.000 Anträge sind bisher eingegangen, so das bayrische Wirtschaftsministerium gegenüber EnBauSa.de. 1.550 Anträge fielen in den Bereich Heizungssysteme, 400 in den Bereich Energiesystem Haus.
Bis Ende 2018 stehen insgesamt 90 Millionen Euro Fördermittel zur Verfügung. Was passiert, wenn das Geld vorher weg ist, ist derzeit noch offen.
Mit einem "TechnikBonus" wird der Einsatz eines innovativen Heiz-/Speicher-Systems mit Energiemanagementsystem gefördert, das die Speicherung von Energie sowie die Flexibilisierung des Energiebezugs ermöglicht. Voraussetzung für die Förderung ist das Erreichen des KfW-Effizienzhaus-Niveaus 115 bei Sanierung und des KfW-Effizienzhaus Niveaus 55 beim Neubau. Je nach gewähltem Heiz-/Speicher-System liegt der Förderbetrag je Wohneinheit bei 1.000 bis 9.000 Euro.
Für die Erhöhung der Energieeffizienz gibt es einen "EnergieeffizienzBonus". Dieser bemisst sich am Niveau des Heizwärmebedarfs. Abhängig vom erreichten Heizwärmebedarf-Niveau gibt es eine Förderung in Höhe von 3.000 bis 9.000 Euro. Voraussetzung für die Förderung einer Heizung ist, dass diese zwischen 25 und 30 Jahre alt, noch funktionstüchtig ist und nicht der gesetzlichen Austauschpflicht unterliegt. Sie soll durch einen Brennwertkessel (Öl oder Gas), einen Biomassekessel oder eine KWK-Anlage (Kraft-Wärme-Kopplung mit oder ohne Solarthermie) ersetzt werden.
Der "HeizanlagenBonus" beträgt 1.000 Euro. Bei der Kombination der neuen Heizung mit einer Solarthermieanlage für die Warmwasserbereitung steigt die Förderung um 500 Euro, bei einem erweiterten Einsatz der Solarwärme zur Heizungsunterstützung sogar um weitere 500 Euro auf insgesamt bis zu 2.000 Euro. Für Wärmepumpen gibt es keine Förderung in diesem Segment. Die Fördermittel gibt es zusätzlich zur Bafa- oder KfW-Förderung.
Im Rahmen des Bereichs Energiesystemhaus geht es um Heizungen und Speicher mit intelligenter Steuerung. Dort gibt es für Heiz-/Speicher-Systeme einen Technik-Bonus für Wärmepumpensysteme mit Wärmespeicher oder Energiemanagementsystem ("Smart-Grid-Ready") in Höhe von 2.000 bis 2.500 Euro, für Kraft-Wärme-Kopplung und Eigenstromerzeugung mit KWK, Wärmespeicher oder Energiemanagementsystem ("Smart-Grid-Ready") in Höhe von 3.000 Euro, für netzdienliche PV-Speichersysteme mit Energiemanagementsystem ("Smart-Grid-Ready") 2.000 bis 8.000 Euro, für Solarwärmespeicherung in einer Solarthermieanlage mit Wärmespeicher von 1.000 bis 9.000 Euro und für eine Holzheizung mit Wärmespeicher 1.500 Euro.
Nicht bei allen kam das Programm gut an. Die Wärmepumpenbranche bezeichnete es als Schmarrn, da ihre Technologien nicht zum Zuge kommen. Jürgen Wechsler, Bezirksleiter der IG Metall Bayern, und Hubert Weiger, Vorsitzender des BUND Naturschutz in Bayern kritisierten, dass Ministerin Aigner ihre Zusagen aus dem Energiedialog Bayern 2014 / 2015 nicht eingehalten habe, auch die dezentrale Kraftwärmekopplung anzuschieben. pgl