Quelle: DEUTSCHE ROCKWOOL

Leichtbeton

Wirtschaftlich, ökologisch und Kinderlärm gewachsen

Die zurückhaltende Farbgestaltung prägen die äußere Erscheinung der Kita in Urmitz. Foto: Verbandsgemeindeverwaltung Weissenthurm

Der natürliche und wohngesunde Baustoff eignet sich gut für den Bau von Kindertagesstätten oder Schulen. Im rheinland-pfälzischen Urmitz entstand eine Kita mit Leichtbeton-Mauersteinen.

Die neue Kindertagesstätte in der Verbandsgemeinde Weißenthurm befindet sich am Ortsrand, der Rhein ist in nächster Nähe. Dazu ist das beliebte Naherholungsgebiet des „Örmser Rings“ ebenfalls in direkter Nachbarschaft. Dank des offenen Konzepts werden in der Kita bis zu 115 Kinder im Alter von ein bis sechs Jahren betreut.

Für die Planung und Umsetzung war Dipl.-Ing. (FH) Architekt Peter Meurer verantwortlich. Die Verbandsgemeinde beziehungsweise der Architekt setzten keine auffällige „Villa Kunterbunt“ auf das Baugrundgrundstück, sondern entschieden sich für einen unauffälligen eingeschossigen Flachbau in unregelmäßiger Rechteckform. Dieser gibt sich eher an den Außenanlagen als Kindertagesstätte zu erkennen, als durch das Gebäude selbst. In Massivbauweise errichtet, mit einem leicht erdfarben abgetönten Putz und einigen in markantem Grün gehaltenen Bauteilen ist dennoch klar, dass es sich dabei weder um ein Wohngebäude noch um einen Gewerbebau handelt.

Klar Architektursprache

Das Gebäudekonzept ist auch für Laien gut ablesbar: Ein Gebäudeeinschnitt auf der Zugangsseite markiert die Eingangssituation und schafft einen witterungsgeschützten Vorbereich. Die Gruppenräume sowie der Mehrzweckraum sind durch farbige vorspringende Einrahmungen rund um die Fensterflächen betont. Zwischen den Gruppenräumen sorgen Terrasseneinschnitte für eine räumliche Gliederung. Mit Lärchenholzdielen am Boden, an den Wänden und der Decke heben sie sich leicht von der dezenten Fassadenfarbe ab. Als witterungsgeschützte Freiräume erweitern sie dabei die Gruppenräume. Der Grundriss ist gekennzeichnet durch eine langgestreckte Mittelachse, der beidseitig je ein zweiachsiger Gebäudekomplex angesetzt ist. Das geht zwangsläufig in die Breite, doch dem Flachdach aufgesetzte Oberlichter ermöglichen auch innerhalb des Gebäudes eine hervorragende natürliche Belichtung der „Spielflure“. Das alles ist sehr stimmig und im hohen Maße kosteneffizient.

Kosten sind relativ

Besonders bei öffentlichen Kostenträgern hat sich mittlerweile die Erkenntnis durchgesetzt, dass neben den Baukosten besonders auch die Betriebs- sowie Entsorgungskosten die Wirtschaftlichkeit einer Baumaßnahme entscheidend bestimmen. Monolithische Bauweisen sind daher gegenüber Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) zunehmend die erste Wahl. So auch hier, wo sich Architekt und Verbandsgemeinde für eine monolithische Bauweise mit regional hergestellten Leichtbetonsteinen von KLB Klimaleichtblock entschieden. Und damit regional nicht nur im Hinblick auf die Produktion, sondern auch auf den Rohstoff-Bezug: Denn im heimischen Neuwieder Becken befindet sich eines der größten Abbaugebiete für Bims, der für die Stein-Herstellung verwendet wird.

Wärmetechnisch und bauphysikalisch ein Primus

Der für das Außenmauerwerk verwendete „KLB-Plan-Block SW1“ ist ein sogenannter Wärmedämmblock, der über eine herausragende Wärmeleitfähigkeit von λR ≥ 0,10 W/(mK) verfügt. Je nach Rohdichte- und Festigkeitsklasse ermöglicht er so den Bau monolithischer Außenwände, die den GEG-Anforderungen an Effizienzhäuser entsprechen. Mit einer Steinstärke von 42,5 cm, 15 mm Innenputz sowie 20 mm konventionellem Silikatputz an der Außenfläche, erreichen die Außenwände der Kindertagesstätte einen U-Wert von 0,23 W/(m2K). Grundlage hierzu ist die Verlegung der Steine in KLB-Dünnbettmörtel, der Wärmebrücken über Fugen auf ein Minimum reduziert. In Kombination mit dreifachverglasten Holz-Aluminiumfenstern und einem hochwärmegedämmten Flachdach sind somit niedrige Energiekosten sichergestellt. Ein weiteres Entscheidungskriterium für den Leichtbeton-Mauerstein war seine hervorragende Putzanhaftung, die eine gute Weiterverarbeitung ermöglicht und aufgrund der hohlraumfreien Anhaftung auch bauphysikalisch mit hoher Sicherheit überzeugt. Durch die Verwendung von Sonderbauteilen, wie zum Beispiel Fertigteilstürzen oder Deckenabmauerungssteinen, wurde die Systemsicherheit in Bezug auf Wärmebrücken oder Spannungsrisse durch Materialwechsel weiter erhöht.

Ein schlüssiges Materialkonzept

Ein Großteil der Innenwände ist in einer Stärke von 24 cm tragend ausgeführt. Nämlich vor allen Dingen dort, wo Schallschutz gefordert war: zwischen den Gruppen- und Mehrzweckräumen. Vereinzelt finden sich auch leichtere, nichttragende Trennwände mit 11,5 cm Wandstärke. Die Innenwände ebenfalls mit KLB-Mauersteinen auszuführen lag auf der Hand: Denn mit den verwendeten KLB-Plan-Schalldämmblöcken erreichen die Innenwände bei einer Druckfestigkeit fk von 10,0 NM/m2 respektable Schalldämmwerte Rw von bis zu 62,5 dB. Das sind starke Argumente für den Wandbaustoff. Diese wären jedoch bedeutungslos gewesen, wenn die baubiologischen Werte nicht gleichermaßen gepasst hätten. Die Leichtbetonsteine von KLB bestehen zu einem Großteil aus vulkanischem Naturbims sowie Blähton – Rohstoffe mit hervorragenden umweltverträglichen Eigenschaften. Dieses baubiologisch und schallschutztechnisch überzeugende Konzept wurde komplementiert durch weiche Kautschukbodenbeläge sowie abgehängte Akustikdecken aus Holzwolle-Leichtbauplatten. Bei der Materialauswahl wurde insgesamt auf weitestgehend natürliche und nachhaltig produzierte Produkte geachtet.

Energetisch alles im Lot

Mit der komprimierten Gebäudegrundform sowie der energetisch hochwertigen Ausführung der Außenwände und des Flachdaches wurden die Grundvoraussetzungen für einen niedrigen Energieverbrauch geschaffen. Dezentrale Warmwasserversorgung an den Entnahmestellen, eine durchgängige LED-Beleuchtung in allen Räumen sowie eine solarstrombetriebene Beschattungsanlage der Oberlichter sind weitere energetische Bausteine, die in die Zukunft gedacht sind. Weitere Energie wird durch die Beheizung über eine Luft-Wasser-Wärmepumpe sowie dezentrale Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung eingespart. Mittlerweile fast schon Neubaustandard ist die Photovoltaik-Anlage auf dem Flachdach. 77 Module mit einer Leistung von je 325 Wp liefern insgesamt 25,03 kWP. In Summe steht die Kindertagesstätte so für ein durch und durch modernes Baukonzept – über bauphysikalisch und baubiologisch hoch leistungsfähige Leichtbeton-Mauersteine bis hin zur Nutzung modernster Haustechnik.

Quelle: KLB Klimaleichtblock / Delia Roscher

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