Quelle: DEUTSCHE ROCKWOOL

Hochschulen bieten Ausbildungsangebote an

Studie sieht Ausbildungsdefizite beim Klimaschutz

In Deutschland droht ein Fachkräftemangel bei der Sanierung. Davor warnt das Umweltbundesamt.

Wie eine neue Studie für das Umweltbundesamt (UBA) zeigt, mangelt es zunehmend an einschlägig qualifizierten Fachkräften, um Sanierungen optimal zu planen und umzusetzen. Auch aus diesem Grund werden derzeit nur etwa ein Drittel der wirtschaftlich lohnenden Energiesparpotenziale im Gebäudebestand ausgeschöpft.

UBA-Präsident Jochen Flasbarth forderte eine Ausbildungsoffensive für die energetische Gebäudesanierung. Green Jobs seien eine riesige Zukunftschance. Das Thema Energiesparen solle in allen Bauberufen eine größere Rolle bei der Aus- und Weiterbildung spielen sowie in den Studiengängen wie Architektur oder Bauingenieurwesen mehr Platz im Lehrplan finden. Neben den fachlichen Kompetenzen würden auch die sogenannten "soft skills" immer wichtiger. Energetische Gebäudesanierung erfordert einen deutlich höheren Planungs- und Materialaufwand als eine Sanierung ohne energetische Modernisierung.

Der "Blick für das Ganze" ist dabei ein wesentlicher Faktor, ebenso die Koordination der einzelnen (Bau-)Gewerke. Die Auswahl der Baumaterialien sollte den gesamten Lebenszyklus berücksichtigen, also auch den Energie- und Ressourcenverbrauch bei der Herstellung von Bau- oder Dämmstoffen und ihre Recyclingfähigkeit. Da die planenden und ausführenden Gewerke durch ihre Beratung die Materialauswahl beeinflussen, ist eine spezielle Qualifizierung sinnvoll. Ebenso sollte es Angebote in der Aus- und Weiterbildung geben, die das Zusammenspiel von planenden und ausführenden Gewerken fördern.

Einige Hochschulen und private Institute haben auf den drohenden Mangel an Fachkräften reagiert und spezielle Masterstudiengänge eingerichtet, die sich mit dem energieeffizienten Bauen und Sanieren beschäftigen. An der Hochschule Biberach ist dies die Weiterbildung Planen und Bauen im Bestand, an der Bauakademie Sachsen ein Masterstudiengang gemeinsam mit der Hochschule Zittau/Görlitz (FH). Er ist seit 2008 im Programm. An der TU Cottbus gibt es einen Studiengang zum Thema Bauen und Erhalten. Die Vermittlung von Kompetenz im Umgang mit Altbausubstanz ist das Hauptziel des postgradualen Studienganges. Der Ansatz des Studienganges schließt den Bereich Denkmalpflege ein, gilt aber darüber hinaus dem wesentlich breiteren Feld des Gesamtbestandes an älterer Bausubstanz. Ein Masterstudium Bauen im Bestand bietet auch die private FH Heidelberg. Pro Semester sind für die Ausbildung 590 Euro fällig. 117bba

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