Quelle: DEUTSCHE ROCKWOOL

Holzfertigbauer Weberhaus stellt neuen Entwurf vor

Solarer Ertrag soll Energieverbrauch wettmachen

Solare Ernte ist höher als der Verbrauch. Bild: Weberhaus

Weberhaus hat sein Energiekonzept optimiert und setzt dabei konsequent auf Solarenergie. Solarstrom der nicht im Haus verwendet wird, wandert ins öffentliche Netz.

"Generation5.0" nennt der Holzfertighaushersteller Weberhaus seinen neuesten Entwurf. Das Musterhaus erfüllt die Kriterien des KfW-70-Standards und könnte in Ergänzung mit einer Wärmepumpe oder einer Pelletheizung auch den momentan nicht geförderten KfW-55-Standard unterbieten.

Mit diesem Entwurf festigt die Weberhaus GmbH, die 2009 rund 600 Häuser baute, ihre Position im energieeffizienten Holzfertigbau. Während die meisten Anbieter in diesem Segment auf Wärmepumpentechnik setzen, bevorzugt Weberhaus die konsequente Nutzung der Solarenergie. Je nach Ausstattungsvariante kann das Konzept auch als Passivhaus realisiert werden. Auch andere Anbieter wie Huf legen bei der Energieeffizienz nach. Hut hat mit seinem variableren Architekturkonzept auch die Haustechnik umgestellt. Neben einer Luft-Wasser-Wärmepumpe mit einer Leistung von 14 Kilowatt gibt es eine separate Wärmepumpe für die Warmwasserbereitung.

Grundlage der Energiebilanz beim Weberhaus sind eine hochwärmegedämmte dichte Gebäudehülle, eine Solarthermieanlage mit Röhrenkollektoren und 1.100-Liter-Speicher sowie eine Fotovoltaikanlage mit einer Spitzenleistung von fast 11 Kilowatt Peak. Versetzte Dachhälften sowie eine farblich akzentuierte Fassade in Weiß-Rot-Anthrazit sind die markanten Gestaltungselemente. Die Energietechnik ist unauffällig in die Architektur integriert. Die nach Süden ausgerichtete Dachhälfte ist komplett als Solardach ausgeführt. Am oberen Ende ist es mit zirka 18 Quadratmetern Röhrenkollektoren bestückt. Darunter sind 60 Fotovoltaik-Module angeordnet. Im Keller des Hauses reichen drei Quadratmeter aus, um den 1.100-Liter-Speicher, das Ausdehnungsgefäß und Pumpen unterzubringen.

Eine konventionelle Heizung braucht das Haus nicht. Ein Elektroheizstab mit einem errechneten Verbrauch von 3.500 Kilowattstunden pro Jahr deckt Spitzenlasten ab. Die Solarthermieanlage liefert nach Berechnungen des Unternehmens zirka 6.300 Kilowattstunden pro Jahr und deckt damit mehr als 60 Prozent des Wärmebedarfs für Heizung und Warmwasser.

"Lange Zeit setzte man bei Energiesparhäusern auf große Kollektorflächen und riesige Speicher mit 30.000 oder 40.000 Litern", erläutert Gerd Schallenmüller, Koordinator für solare Großanlagen beim Heizungsbauer Paradigma. "Hier setzen wir auf Röhrenkollektoren, die auch im Winter gute Erträge liefern und einen relativ kleinen Speicher." Schallenmüller bemängelt in diesem Zusammenhang die Förderpraxis des Bundesamtes für Wirtschaft nach Fläche statt  Leistung. Das führe im Endeffekt zu einer grotesken Situation: "Je schlechter der Kollektor, desto höher die Förderung."

Fotovoltaik- und Solarthermieanlagen produzieren in Summe zirka 17.000 kWh/a Energie. Da der Gesamtenergiebedarf für Heizung und Warmwasser bei zirka 11.000 kWh/a liegt, bedeutet das einen Überschuss von gut 50 Prozent. Dieser Überschuss kann für den Haushaltsstrom und zum Betanken eines Elektroautos genutzt werden, oder er wird ins Netz eingespeist.

Die Energieeffizienz des Weberhaus-Entwurfs ist auch auf die Steuerungstechnik zurückzuführen. Eingebaut wurden Funkmodule nach Enocean-Standard. Daher können Schalter dorthin ummontiert oder geklebt werden, wo sie gebraucht werden. Über Einzelschalter, Fernbedienung oder ein Zentraldisplay können Funktionen wie Licht, Verschattung, Fenster, Fußbodenheizung oder auch Alarmanlage bedient werden. Joachim Hoffmann

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