Quelle: DEUTSCHE ROCKWOOL

Lumoview erzeugt Panoramabilder zur Bestandsaufnahme

Mess-System zeigt Schwachstellen der Gebäudehülle

System deckt Schwachstellen im Gebäude auf. © Lumoview

Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) haben ein Messsystem entwickelt, mit dem sich Schwachstellen in der Gebäudehülle leicht und schnell identifizieren lassen. Das Projekt ist nun ein eigenständiges Unternehmen: Im Februar wurde die DLR-Unternehmensausgründung Lumoview Building Analytics GmbH mit Sitz in Köln gegründet.

Die energetische Sanierung von Altbauten ist angesichts der Klimaschutzziele und des gesteigerten Bedarfs an Wohnraum ein aktuelles Thema. Die Gründer von Lumoview Building Analytics, Silvan Siegrist, Arne Tiddens und Professor Bernhard Hoffschmidt aus dem Institut für Solarforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), wollen das von ihnen entwickelte Innenraummesssystem zur Erfassung und Auswertung von energetischen Gebäudeinformationen vermarkten.

Die Messtechnologie von Lumoview entstand im Rahmen eines vom DLR geförderten Innovationsprojekts. Das Messgerät besteht unter anderem aus einer Kugelpanorama-Kamera und einem neuentwickelten und zum Patent angemeldeten 360-Grad-Infrarotkamerasystem. Eine Software führt die beiden Aufnahmen zu einer Ansicht zusammen, so dass der Anwender ein Panoramabild des Raumes mit einer Darstellung der thermischen Eigenschaften erhält. Anhand der Auswertung der Aufnahmen werden beispielsweise die Wandtemperatur und -feuchtigkeit berechnet.

Aus Sicht des Gründerteams werden anfangs vor allem Energieberatungsfirmen und Energieversorger von dem Messsystem profitieren. Es ist ohne Einarbeitung einsetzbar und liefert sofort nutzbare Ergebnisse. Diese zeigen dem Anwender auf einen Blick, an welchen Stellen die Außenwände am meisten Wärme verlieren oder ob es feuchte Stellen an den Wänden gibt. Die Auswertungen erfolgen durch eine cloudbasierte Software. Lumoview will die Auswertung im "Analysis-as-a-Service-Modell" anbieten. Konkret bedeutet dies, dass die Kunden das Gerät nicht kaufen müssen, sondern über eine Nutzungsgebühr die Auswertung als Dienstleistung bezahlen. Ab April werden die ersten Pilotkunden das neue Messsystem einsetzen können.

Der Vorläufer von Lumoview, das Ausgründungsprojekt "neofizient", wird durch das Helmholtz Enterprise Programm unterstützt und erhält eine Ko-Finanzierung durch das DLR-Technologiemarketing. Zudem ist das Unternehmen einer der Finalisten des Energieeffizienzpreis Perpetuum 2019, dessen Verleihung im April ist.  ​​​​​Quelle:  / al

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