Quelle: DEUTSCHE ROCKWOOL

Sonderschau zeigt Energiegewinnhäuser

Nachhaltigkeit wird ein Leitthema der Bau 2011

Erste Wohngebäude haben Vorzertifikate für Nachhaltigkeit. Bild: BKSP

Auf der Fachmesse Bau im Januar 2011 wird das Thema nachhaltiges Bauen eine zentrale Rolle spielen.

Das erste Branchenforum 2011, die Fachmesse Bau in München im Januar 2011, wirft bereits lange Schatten. Eines der Leitthemen wird das Thema Nachhaltigkeit sein.

Das Institut für Fenstertechnik Rosenheim (IFT) hat eine Sonderschau in Halle C4 – angekündigt, die zeigen soll, wie mit Fenstern, Fassaden und Türen "Energiegewinnhäuser" und nachhaltiges Bauen realisiert werden können. Planer, Bauherren und Investoren erhalten Informationen zu Technik, zukünftigen Anforderungen und notwendigen Nachweisen, die für Green Buildings und sichere Investitionsentscheidungen wichtig sind. Die Sonderschau gliedert sich in die Themenbereiche Mechatronik, Energieeffizienz, Sicherheit und Komfort, Gesundheit und Hygiene sowie Qualität.

Dabei informieren Experten, wie die geforderten Kennwerte für Nachhaltigkeitszertifikate von BNB, BREEAM, DGNB und LEED zu ermitteln sind. Green Buildings sollen nicht nur die Gefahr des Klimawandels reduzieren, sondern das Wohnen gesünder und komfortabler machen. "Fenster und Fassaden haben dabei einen großen Einfluss, da sie nicht nur Energie verbrauchen, sondern auch gewinnen können", so das IFT.

International sei das amerikanische Zertifizierungssystem LEED (Leadership in Energy and Environmental Design) am bekanntesten, so die Experten des IFT. Da die vorhandenen Zertifizierungssysteme nicht die gewünschte Bewertungsqualität und Transparenz bieten, hat das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung das "Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen" (BNB) entwickelt. Insgesamt werden 64 ökologische, ökonomische, soziokulturelle sowie technische Einflussfaktoren analysiert.

Die Nachhaltigkeitsbewertung beginnt mit einer Umweltproduktdeklaration (Environmental Product Declaration, EPD) der Produkte nach den Normen ISO 14025 oder EN 15804, in der die Umwelteinwirkungen bei der Herstellung dokumentiert werden wie die Auswirkung auf die Ozonschicht, das Treibhauspotenzial oder die Versauerung von Böden, Wasser und Luft.

Bei Außenbauteilen wie Fenstern, Fassaden und Verglasungen sind die Einflüsse auf die Nachhaltigkeit während der Nutzungszeit allerdings deutlich größer als im Herstellungsprozess. "Qualitativ hochwertige Produkte mit geringeren Energie-, Wartungs- und Reinigungskosten werden durch eine erfolgreiche Zertifizierung belohnt und verfügen in Zukunft bei Ausschreibungen über bessere Chancen", so das IFT.

Eine große Rolle hat das Thema auch auf der Expo Real gespielt. 31 Objekte haben dort ein DGNB-Zertifikat oder Vorzertifikat erhalten. Damit steigt die Zahl der von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen ausgezeichneten Gebäude auf rund 150. Neben Neubauten in den Nutzungsprofilen "Büro- und Verwaltungsgebäude", "Bildungsbauten", "Handelsbauten", "Industriebauten" und "modernisierte Büro- und Verwaltungsgebäude" erhalten erstmals auch neue Wohnungsbauten Vorzertifikate. 7 Vorzertifikate für Wohnungsbauten wurden vergeben.

In der Wohnungswirtschaft regt sich nach wie vor Widerspruch gegen die Zertifizierung von Wohnbauten und kompletter Stadtquartiere. Die Zertifizierung von Wohngebäuden sei ein fragwürdiges Unterfangen, argumentiert Lutz Freitag, Geschäftsführer vom Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW). In Deutschland bestehe ein umfangreiches und detailliertes öffentlich-rechtliches Regelwerk für das Bauen und Wohnen. Dadurch werde die Bedeutung von Zertifizierungssystemen und -verfahren erheblich relativiert.

von unserer Redakteurin Pia Grund-Ludwig

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