Quelle: DEUTSCHE ROCKWOOL

Ursa und Schrag zeigen neue Konzepte für Wohnraumlüftung

Mehr Kreativität bei Lösungen für Lüftung

Ursa bietet Lüftungskanäle mit Dämmstoff-Matten an. © Ursa

Eine Kombi aus dezentraler und zentraler Lüftung hat Schrag auf der Bau 2013 gezeigt. Ursa hat gedämmte Lüftungskanäle gezeigt, die sich aus Matten herstellen lassen.

Der Markt für Wohnraumlüftungen wächst. Das Wachstum hat im Jahr 2012 in der Region Deutschland, Österreich und Schweiz 15,2 Prozent betragen. Das steigende Interesse hat sich auch auf der Bau 2013 mit neuen Lösungen gezeigt, weitere sind für die ISH 2013 angekündigt.

Zugpferd war 2012 der deutsche Markt, der nach einer jetzt vorgelegten Untersuchung von Interconnection mengenmäßig um 17,6 Prozent zulegte. Der Schweizer Markt wuchs um 9,7 Prozent, der Markt in Österreich um 3,5 Prozent in Menge. Laut der aktuellen Studie von Interconnection sorgt der Trend zu Niedrigenergie- und Passivhäusern auch in den nächsten Jahren für ein jährliches Durchschnittswachstum von 12,4 Prozent in Menge.

Der Ebersbacher Lüftungsexperte Schrag hat auf der Bau in München ein in der Schweiz entwickeltes System für den Geschosswohnungsbau gezeigt, das für Deutschland neu im Programm ist. Dämmstoffexperte Ursa hat vom spanischen Mutterkonzern eine Lösung übernommen, bei der Lüftungskanäle aus weiterentwickeltem Dämm-Material flexibel hergestellt werden. Helios hat die Effizienz der Wärmerückgewinnung erhöht.

Das Airmodul von Schrag soll im Geschosswohnungsbau die Vorteile zentraler und dezentraler Lüftungsanlagen verbinden. Es lässt sich dezentral steuern und zentral warten.

Die Grundidee: Jede Wohneinheit hat einen separaten Lüftungskanal samt Steuerung. Die aktiven Teile, die gewartet werden müssen, sind in einer Dachzentrale untergebracht. Die separaten Lüftungskanäle haben mehrere Vorteile. Die Bewohner können das Raumklima und den Luftwechsel ihren Bedürfnissen anpassen. Die Trennung der Luftkanäle verhindert auch die Übertragung von Geräuschen zwischen den Wohnungen. Durch eigene Wärmetauscher erfolgt die Wärmerückgewinnung für jede Wohneinheit separat. Da das System abgeschlossen ist, sind auch keine separaten Brandklappen notwendig.

Anlagenteile wie Ventilatoren, die Lärm erzeugen und auch gewartet werden müssen, sind außerhalb der Wohnungen auf dem Dach in einer Dachzentrale untergebracht. Die ist nicht viel größer als eine Umzugskiste und wird in ansprechendem Design mitgeliefert. Auch Filter lasssen sich über den Zugriff auf die Dachzentralen auswechseln, ein Zutritt zu den einzelnen Wohnungen ist nicht notwendig. Geschäftsführer Olaf Leisten gibt als Preis pro Wohnung zirka 7.000 Euro inklusive Montage an bei einer Anzahl von 20 Wohnungen aufwärts.

Mit Vorteilen auf der Baustelle wirbt Dämmstoffexperte Ursa für sein Konzept, Lüftungskanäle samt Dämmung in einem Arbeitsschritt aus Dämm-Matten zu falten. Die Innenseite der gefalteten Kanäle besteht aus einem Gewebe, das leicht zu reinigen ist. Dann kommt eine Schicht Mineralwolle zur Dämmung und eine faserverstärkte Alu-Kaschierung, die sich im Nut- und Federverbund zusammenfügen lässt. Die Reinigung der fertigen Rohre können mit den gängigen Verfahren Ausblasen, Staubwedel oder Reinigungsroboter erfolgen, nur eine Reinigung mit Chemikalien sei dem Material nicht zuträglich.

In Spanien gebe es das Produkt schon seit über 20 Jahren, nun wolle man damit auf den deutschen Markt, so Vertriebsleiter Henning Risse. Als wichtigste Vorteile nannte Produktmanager Wolfram Wünsche den einfachen Transport und die Anpassung der Rohre an die Situation vor Ort.

Bislang werden Lüftungsrohre aus Blech vorgefertigt und auf die Baustelle geliefert. "Dabei transportieren Sie viel Luft und ein bißchen Blech", so Wünsche. Ursa Air kommt dagegen in Platten. Auch flexibler sei das System. Bislang sei es häufig so, dass vorgefertigte Rohrteile dann auf der Baustelle doch nicht passen und beim Blechner neu angefordert werden müssen, sagt Wünsche. Mit den Rohren, die aus Matten gefertigt werden lassen sich die Stücke herstellen, die gebraucht werden.

Dafür hat Ursa auch drei Werkzeuge entwickelt, die den Zuschnitt erleichtern. Schnittmuster für gängige Verbindungen sollen folgen. Erfahrungen hätten gezeigt, dass es nur zwischen 8 und 10 Prozent Verschnitt gebe, so Wolfram Wünsche. Die Reste seien kein Sondermüll, sondern könnten als Bauabfall entsorgt werden. Den Preis gibt das Unternehmen für den betriebsbereiten gedämmten Kanal mit 35 Euro pro Quadratmeter an.

Bei Viessmann war eine kompakte Kombination aus dem Lüftungssystem Vitovent 300-F und der Vitocal Wärmepumpe zu sehen. Die Anlagenbetreiber können als Wärmequelle Erdreich oder Außenluft wählen.

Für die ISH im März 2013 hat Helios Lüftungsgeräte für die kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung (KWL) angekündigt, deren Effizienz durch erhöhte Wärmebereitstellungsgrade gesteigert wurde. von Pia Grund-Ludwig

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