Das Bundesumweltministerium fördert ein Projekt zur Zementherstellung der Schwenk Zement KG mit mehr als 5,9 Millionen Euro. Es geht dabei um die Verwendung von Klärschlamm als Brennstoff und die Reduktion der Emissionen durch die Öfen.
Bei der Verwendung von Beton ist Zement mit entscheidend für die CO2-Bilanz des Werkstoffs. Eine Tagung von Natureplus zeigte vor kurzem auf, wie sich die Ökobilanz von Beton verbessern lässt. Als ein Schritt wurde diskutiert, Kohle und Erdgas als Brennstoff durch andere Stoffe zu ersetzen. Das wird jetzt im Projekt bei Schwernk im Zementwerk in Allmendingen in Baden-Württemberg getestet. Die Mittel stammen aus dem Umweltinnovationsprogramm.
Die Zementherstellung ist ein energieintensiver Hochtemperaturprozess, der prozess-, rohmaterial- und brennstoffbedingt mit vielfältigen Emissionen verbunden ist. In das Projekt integriert werden soll eine Anlage zur Klärschlammtrocknung. Der getrocknete Klärschlamm kann im Brennprozess als Roh- und Brennstoff eingesetzt werden. Die Trocknung selbst soll direkt mit Abgas aus dem Drehrohrofen des Zementwerks erfolgen.
Von besonderer Relevanz sind bei der Herstellung von Zement Emissionen von Staub, Ammoniak, Stick- und Schwefeloxiden, Schwermetall-, Kohlenmonoxid sowie organischen Schadstoffen. Ziel des Vorhabens ist die Minderung von Abgasemissionen des Zementdrehrohrofens. Dazu soll zum einen eine Anlage zur Kombination von katalytischer Entstickung und thermischer Nachverbrennung und zum anderen ein neuartiges Verfahren zur weitgehenden Minderung der Quecksilberemissionen errichtet werden.
Mit dem Vorhaben wird unter anderem das Ziel verfolgt, die Schadstoffemission um etwa zwei Drittel zu verringern. Die durch den Klärschlammeinsatz prognostizierte CO2-Einsparung beträgt zirka 28.200 Tonnen pro Jahr. Rohmaterial kann im Umfang von zirka 18.480 Tonnen pro Jahr eingespart werden. Beide Verfahren werden erstmalig in Deutschland eingesetzt. pgl