Quelle: DEUTSCHE ROCKWOOL

Historische Ziegelfassade blieb erhalten

Kasernengebäude hat mit Innendämmung Neubau-Niveau

Statt außen wurde innen gedämmt: Ehemaliges Kasernengebäude in Speyer. Bild: Dena

Nach einer fast 120-jährigen Abriegelung des Normand-Quartiers in Speyer begann die Osika Projektentwicklung GmbH 2003 mit der Revitalisierung des Geländes und der Sanierung der ehemaligen Kasernengebäude. Mit Erfolg: Inzwischen ist das Projekt nahezu abgeschlossen. Und eines der Gebäude, ein ehemaliges Mannschaftsgebäude wurde im Rahmen des Wettbewerbs "Effizienzhaus – Energieeffizienz und gute Architektur" der Deutschen Energieagentur in der Kategorie Sanierung Mehrfamilienhäuser ausgezeichnet.

Insgesamt betrug die zu sanierende Gesamtfläche in den Gebäuden 8.500 Quadratmeter. Die Neukonzeption sah die Umnutzung in Wohn-Lofts, klassische Wohnungen, Einfamilienhäuser und Büros/Praxen vor. Zur Steigerung der Qualität verzichteten die Planer ausdrücklich auf die hohe Ausnutzung des Erdgeschosses zugunsten von großzügigen, einladenden Eingangsbereichen.

"Aufgrund des Denkmalschutzes wurde ein innovatives Gesamtkonzept für eine nachhaltige, energieeffiziente Sanierung erarbeitet, um die Gebäudesubstanz in ihrer historischen Bedeutung zu erhalten, in der Bausubstanz zu sichern und den heutigen Anforderungen optimal gerecht zu werden", berichten die Experten von der Osika Projektentwicklung. So wurde das Gebäude von innen gedämmt, um alle architektonischen Zierelemente am Gebäude zu erhalten. Die neuen Bauteile wurden in Stahl und Sichtbeton als neuzeitliche Zutaten abgehoben. 

Die energetische Ertüchtigung erfolgte größtenteils mit Passivhauskomponenten. Alle Außenwände erhielten eine Innenschale mit 10 Zentimeter Mineralwolldämmung und denkmalgerechte Fenster mit Isolierverglasung. Das Dach wurde mit 24 Zentimeter Mineralwolle ertüchtigt und die Decke über dem Erdgeschoss mit 13 Zentimeter Mineralwolle gedämmt.

Das Urteil der Jury: Nicht nur in denkmalpflegerischer Hinsicht erfuhr die über 110 Jahre alte Kaserne eine mustergültige Sanierung. Überraschend sind auch die großzügigen, zeitgemäßen Wohnraumangebote, die im Innern den institutionellen Charakter der alten Mannschaftsgebäude brechen.

Besonders bemerkenswert sind die erreichten energetischen Qualitäten: trotz Beibehaltung der hochwertig gebänderten Ziegelfassaden gelingt es, ähnlich niedrige Bedarfswerte wie bei einem Neubau zu erreichen. Die Beheizung mit Biomasse in Verbindung mit Solarthermie ermöglicht zudem einen CO2-armen Betrieb. sth

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