Quelle: DEUTSCHE ROCKWOOL

Herstellung aus Abfallprodukten der Lebensmittelindustrie

Innovationspreis für ungiftigen Spanplatten-Kleber

Landesrätin Petra Bohuslav überreicht Stefan Punkl (2. von links) den Innovationspreis. © Johann Pfeiffer

Ein Projekt, in dem ein ungiftiger Kleber für Spanplatten entwickelt wird, erhält einen Innovationspreis.

Stefan Pinkl hat für das Projekt EcoGlue, das einen ungiftigen Kleber für Spanplatten entwickelt, den Innovationspreis erhalten, der von der Universität für Bodenkultur in Wien, Tecnet Equity und dem Accent Gründer Service verliehen wird.

Spanplatten enthalten auch heute noch Klebstoffe mit Formaldehyd. Die Mengen des krebserrgenden Stoffs sind zwar geringer als früher, aber immer noch vorhanden. Sie entweichen im Laufe der Lebenszeit der Produkte. Pinkl hat in seinem Projekt ungiftige Alternativen auf Basis ohnehin vorliegender Stoffe gesucht.

Basis seines Klebers sind Abfallprodukte der Lebensmittelproduktion. Dazu gehören Zuckerrübenschnitzel, aber auch Reste der Produktion von Bier und Stärke, die Pektin, Protein und Zellulose enthalten. "Was wir entwickelt haben, kann man für jegliche Art der Holzverklebung verwenden, für Spanplatten, Massivholz oder Dämmstoffe", sagte Pinkl gegenüber der österreichischen Tageszeitung "Der Standard."

Die pflanzliche Biomasse wird stark zerkleinert, die Kleinstpartikel halten durch die großen Oberflächen zusammen. "Wir kleben bisher nur die ersten Zellreihen aneinander. Für Spanplatten oder Leimbinder brauchen wir aber kleinere Moleküle, die in tieferliegende Zellreihen eindringen", sagt Pinkl. Dabei sollen Enzyme zum Einsatz kommen, daran arbeiten die Forscher derzeit noch. Sie gehen davon aus, dass es noch einige Jahre dauern wird, bis die Alternative zu Formaldehyd produktreif ist. pgl

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