Quelle: DEUTSCHE ROCKWOOL

Klagedrohung gegen das Land Baden-Württemberg steht

Holzbauer schießen gegen Mauerziegelhersteller

Baden-Württemberg will Holzbau fördern. © EnBauSa.de

In Baden-Württemberg wetzen Holzbauvertreter und die Deutsche Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau (DGfM) die Messer. Die Holzbauer wissen den Ministerpräsidenten hinter sich. Die DGfM droht mit Klage gegen das Land.

Die Auseinandersetzung schwelt seit Ende 2018. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfired Kretschmann hatte eine Holzbauoffensive angekündigt. Die (DGfM) hatte postwend eine Klage angedroht. Er wirft der Landesregierung vor, Baden-Württemberg eine "Holzbau-Pflicht" zu verordnen. "Die Holzbau-Offensive werde rechtlich nicht überleben" positioniert sich der Verband offensiv.

„Mit der Androhung einer Klage gegen die Landesregierung zeigen die Bauwirtschaft Baden-Württemberg und die Deutsche Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau (DGfM), dass sie den Kern des Anliegens der Holzbau-Offensive gar nicht verstanden haben“, kontert Christoph Jost, Geschäftsführer proHolzBW. Holz speichere Kohlenstoff, Ziegel leisteten das nicht. Deshalb sei Holz das Mittel der Wahl, um die durch die Bauindustrie verursachten Emissionen spürbar zu senken und der Ziegel nicht.

Schon vor Ankündigung der Holzbau-Offensive hätten die Bauwirtschaft Baden-Württemberg und die DGfM falsche Informationen in Umlauf gebracht, so der Vorwurf von proHolzBW und habe die Gleichstellung des Baustoffes Holz in der Landesbauordnung verhindern wollen. "Paradebeispiel ist eine Auftragsstudie der DGfM, in der die ökologischen Vorteile von Holz gegenüber Mauerwerk durch abstruse Annahmen und Rechenspiele ins Gegenteil verkehrt wurden", argumentiert der Verband.  Obwohl sich in der Fachwelt Widerstand geregt habe, verwende die DGFM die Zahlen weiter in der Diskussion.

Kritik äußert der Holzverband unter an der Aussage, dass Holzgebäude im Schnitt 10 Prozent teurer seien als massive Gebäude. Es gebe in der Landesstatistik über die Bautätigkeit keine Daten, die einen derartigen Schluss zuließen, so proHolzBW. Dort seien lediglich veranschlagte Kosten aufgeführt, die zum einen nicht den tatsächlichen Baukosten entsprechen und zum anderen im Sinne der Bautätigkeitsstatistik auch die Kosten der Erdarbeiten, baukonstruktiver Einbauten und technischer Anlagen umfassen.

„In Anbetracht steigender Preise für CO2-Kompensationszertifikate und den fortschreitenden Diskussionen auf allen politischen Ebenen über die Einführung eines CO2-Preises, könnte die Frage nach der ökonomischsten Bauweise natürlich in absehbarer Zeit zu Gunsten des Holzbaus kippen“, sagt Jost. pgl

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