Quelle: DEUTSCHE ROCKWOOL

Dämmung der obersten Geschossdecke wird Ende 2011 Pflicht

Hausbesitzer können oft selbst dämmen

Die Dämmung der obersten Geschossdecke in Eigenregie ist möglich. © Ursa Deutschland

Viele Wärmedämm-Maßnahmen können Hausbesitzer auch in Eigenregie durchführen, berichtet die Brancheninitiative "Energie-Fachberater im Baustoff-Fachhandel".

Angesichts drastisch gestiegener Heizkosten denken viele Besitzer vor allem von älteren Häusern derzeit darüber nach, was sie tun können, um künftig dauerhaft Energie zu sparen. Besonders wirksam sind meist gezielte Dämm-Maßnahmen. Dadurch lassen sich der Brancheninitiative "Energie-Fachberater im Baustoff-Fachhandel" zufolge gerade am eigenen Haus meist schnell und kostengünstig Verbesserungen erreichen. Teilweise seien die Maßnahmen auch in Eigenregie möglich.

Allein die Dachdämmung reduziert den Wärmeverlust eines Gebäudes um bis zu 30 Prozent. Steildächer werden zwischen oder auf den Sparren gedämmt. Je nach Sparrenhöhe kann bei der Zwischensparrendämmung auch eine zusätzliche Untersparrendämmung notwendig sein, um die Anforderungen der Energieeinsparverordnung zu erfüllen. Jede dieser Konstruktionen erfordert eine Dampfbremse auf der Innenseite, die das Eindringen von Feuchtigkeit aus den Räumen in die Dachkonstruktion verhindert. "Die Dämmung zwischen den Sparren sowie zusätzlich unter den Sparren können versierte Hausbesitzer selbst ausführen. Die Dämmung auf den Sparren wird meist bei einer Dachneueindeckung ausgeführt und ist eine Aufgabe für den Profi", erläutert Energie-Fachberater Arndt Jänsch.

Auch mit der Dämmung des Dachbodens sparen Hausbesitzer sofort Heizenergie. Das Dämmen der obersten Geschossdecke ist ab Ende 2011 Pflicht, wenn das Dachgeschoss nicht genutzt wird. Die Nachrüstpflicht greift, wenn das Eigenheim den Besitzer wechselt. Handwerklich begabte Hausbesitzer könnten auch diese Dämmung selbst aufbringen, so Jänsch. Werde der Dachraum nur sporadisch betreten, sei die schnell verlegte Rollenware aus Glas- oder Steinwolle ausreichend. Soll der Dachboden begehbar sein, bildeten druckfeste Dämmplatten die ideale Unterlage.

"Eine Dämmung der Kellerdecke zählt zu den rentabelsten Wärmeschutzmaßnahmen überhaupt", setzt der Energie-Fachberater die Liste der möglichen Maßnahmen fort. Durch einen Quadratmeter ungedämmte Betonkellerdecke entweicht der Brancheninitiative zufolge pro Jahr die Energie aus etwa zehn Litern Heizöl. Bereits eine 60 Millimeter dicke Dämmung reduziere diesen Verlust um bis zu 80 Prozent. Auch an der Unterseite der Kellerdecke könnten Hausbesitzer die Dämmung mit wenig Aufwand selbst anbringen und so viele hundert Euro im Jahr einsparen, empfiehlt Jänsch.

Oft unterschätzt werde der Effekt ungedämmter Heizungs- und Warmwasserleitungen. Heizleitungen ohne oder mit veralteter Dämmhülle, die im kalten Keller verlaufen, verschwenden jährlich sieben bis zehn Liter Öl pro Meter. Dabei werden schnell 100 bis 200 Liter Heizöl pro Jahr nutzlos verheizt. Warmwasserleitungen im kalten Keller müssen deshalb gedämmt werden - das schreibt auch der Gesetzgeber in der EnEV 2009 vor. "Bei Kosten von drei bis fünf Euro pro Meter Dämmung bei gängigen Leitungen amortisiert sich diese Maßnahme innerhalb der nächsten Heizperiode", weiß der Dämmstoffexperte. Wegen der hohen Hitzebeständigkeit eignet sich Mineralwolle hier ideal als Dämmstoff. Die Dämmung der Rohre kann in der Regel problemlos selbst erledigt werden.

Bei der Fassadendämmung, die bis zu 25 Prozent weniger Wärmeverlust bringt, sollte allerdings ein Fachmann Hand anlegen. Gleiches gilt für den Austausch der Fenster. "Häufig verzichten Hausbesitzer beim Fenstertausch auf die Dämmung der Fassade und der Fensterlaibung. Das kann zu Problemen mit Feuchtigkeit und Schimmelbildung führen. Denn die neuen Fenster sind dichter und besser gedämmt als die alten und der Luftaustausch damit geringer", weiß Jänsch.

Selbst Hand anlegen können Hausbesitzer dagegen auch beim Rollladenkasten. Vor allen Maßnahmen empfiehlt die Brancheninitiative "Energie-Fachberater im Baustoff-Fachhandel" jedoch, sich von einem ihrer Energie-Fachberater umfassend beraten zu lassen. Auch gelte es, gesetzlich festgelegte Grenzwerte einzuhalten. Die Brancheninitiative ist 2010 von der Deutschen Energieagentur (Dena) mit dem Label "Good Practice Energieeffizienz" in der Kategorie Motivation und Information ausgezeichnet worden. 117sth

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