Quelle: DEUTSCHE ROCKWOOL

Baumängel vermeiden

Hausbau im Bautagebuch richtig dokumentieren

Ein Bautagebuch unterstützt Bauleute beim Projekt Hausbau. Foto: Production Perig/stock.adobe.com

Ein gut geführtes Bautagebuch sollte das gesamte Projekt chronologisch erfassen. So kann es eine wertvolle Hilfe sein, um den Ursachen etwaiger Mängel und Probleme auf die Spur zu kommen.

Versorgungsengpässe, Materialknappheit, Fachkräftemangel – nur einige der Faktoren, die derzeit auch den Bau beeinflussen können. Ebenso dienen sie bisweilen als Ausrede, wenn es auf der Baustelle nicht weitergeht, hat Bauherrenberater Marc Ellinger vom VPB beobachtet. „Wenn es irgendwo klemmt, dann wird nicht selten die politische Großwetterlage bemüht. Umso ratsamer erscheint es, dass Bauherren sorgfältig ein Bautagebuch führen“, erklärt Ellinger, der das VPB-Regionalbüro Freiburg-Südbaden führt.

Die wichtigsten Ratschläge für das Bautagebuch lauten: Es muss systematisch aufgebaut und dann konsequent geführt werden. Jeder Baustellentermin wird mit Datum, Uhrzeit (mit Beginn und Ende) und Wetter notiert. Dazu kommen die Namen der am Gespräch Beteiligten und worüber besprochen wurde. Fotos ergänzen die Notizen – vorausgesetzt, sie sind richtig gemacht. „Fotografiert wird dabei immer vom Großen ins Kleine, also erst die gesamte Wand, dann der Putzschaden an derselben“, rät Marc Ellinger und gibt zu bedenken: „Dabei muss natürlich auch später noch eindeutig erkennbar sein, um welche Wand es sich auf dem Foto handelt.“

Auch die Mängel werden fotografiert, ver- und eingemessen. „Dabei sollten die Bauherren den Schadensbereich nicht einfach nur heranzoomen, sondern nah herangehen und eine Detailaufnahme machen.“ Wichtig sind dabei genaue Werte: Wo exakt liegt der Schaden auf der Wand und wie groß ist er. Beim Einmessen helfen Metermaß und Rissbreitenlineal.

Verlauf gewissenhaft dokumentieren

Ein konsequent aufgebautes Bautagebuch dokumentiert auch den Verlauf von Wasserrohren, Heizschleifen und Stromleitungen, bevor Putz und Estrich eingebaut werden, ebenso die Lage von Dachsparren unter der Verkleidung. Bauleute, die außerdem alle Produkte die verwendet werden mit Etiketten fotografieren, können später schnell nachschauen, welche Farbchargen sie für den Neuanstrich der Fassade nachbestellen müssen. Sie können auch während der Bauzeit leichter prüfen, ob das, was geliefert wird, auch dem entspricht, was sie geordert haben.

„Das Bautagebuch, das die Bauherren selbst führen, ist in vielen Fällen hilfreich. Bei echten Problemen allerdings sollten Bauherren immer erfahrene Sachverständige hinzuziehen“, rät Marc Ellinger. Nur ein Experte oder eine Expertin kann die Tragweite technischer Probleme richtig einschätzen und weiß, wie Unterlagen korrekt gesichert und Beweisfotos aufgenommen werden müssen. Der VPB-Berater rät ohnehin zur Zurückhaltung bei online geführten Bautagebüchern, wenn es Probleme gibt: „Unterlagen und Kenntnisse, die in einem Rechtsstreit wichtig werden können, gehören keinesfalls in ein öffentlich einsehbares Bautagebuch.“

Worauf es bei der Dokumentation ankommt, hat der Verband Privater Bauherren in seinem neuen Ratgeber zusammengestellt: Das „VPB-Bautagebuch – So dokumentieren Sie im Blog Ihren eigenen Hausbau!“ können Sie hier einsehen.

Kostenlos ist auch das VPB-Bautagebuch. Es basiert auf einem Blogdienst und wird online geführt. Für das Bautagebuch ist keine weitere Software erforderlich. Bauleute können es auf dem PC, Tablet oder Handy führen.

Quelle: VPB / Delia Roscher

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