Quelle: DEUTSCHE ROCKWOOL

Forschungsministerium gibt 1,1 Millionen Euro

Forschungsprojekt arbeitet an neuartigen Fenstern

Mit 1,1 Millionen Euro fördert das Bundesforschungsministerium ein Verbundprojekt zur Entwicklung elektrisch schaltbarer Fensterverglasungen. In zwei Jahren soll ein Demonstrationsfenster fertig sein.

Mit 1,1 Millionen Euro fördert das Bundesforschungsministerium ein Verbundprojekt zur Entwicklung elektrisch schaltbarer Fensterverglasungen. Mit solchen Smart Windows ließe sich Energie sparen, da ihre Lichtdurchlässigkeit und Farbe je nach Sonneneinstrahlung verändert werden kann.

Zwar sind Verglasungen, die ihre Farbe ändern bereits industriell herstellbar. Aber der Aufbau der bislang realisierten Produkte – beispielsweise von sich automatisch verdunkelnden Rückspiegeln im Auto – ist kompliziert, die Fertigung aufwändig und teuer, weiß Professor Dirk Kurth vom Lehrstuhl für Chemische Technologie der Materialsynthese an der Universität Würzburg. In dem Verbundprojekt, das Kurth gemeinsam mit dem Würzburger Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC initiiert hat, sollen das System vereinfacht und die Fertigungskosten erheblich gesenkt werden.

Dazu setzen die Wissenschaftler auf neuartige Materialien: Metallo-Polyelektrolyten (MEPE). Die Herstellung der Smart Windows ist ihnen zufolge relativ einfach: Es genügen zwei Glasscheiben, bei denen die einander zugewandten Seiten mit einer dünnen, transparenten Elektrode bedeckt sind. Darauf wird eine hauchfeine Schicht aus Metallo-Polyelektrolyten (MEPE) aufgebracht. Das geht verhältnismäßig simpel durch Eintauchen in eine wässrige MEPE-Lösung. Die Scheiben werden dann aufeinandergelegt und die dazwischen befindliche, störende Luftschicht durch das Einfüllen eines sirupartigen, neutralen Materials verdrängt. Zum Schluss wird das System abgedichtet. Farbe und Transparenz der Fenster lassen sich verändern, indem man die Metallo-Polyelektrolyte über die Elektrode mit niedrigen Spannungen von 1 bis 1,5 Volt schaltet. Einfache Batterien genügen dafür.

Nach zwei Jahren Forschungsarbeit, an der sich auch Studierende beteiligen können, wollen die Würzburger ein Demonstrations-Fenster realisiert haben, an dem zum Beispiel Interessenten aus der Industrie die Vorzüge der Technik sehen können. 117sth

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