Quelle: DEUTSCHE ROCKWOOL

Schimmelgefahr

Feuchter Keller: Sofort reagieren!

Mit einem Hygrometer kann die Luftfeuchtigkeit in Kellerräumen überprüft werden. Foto: DEKRA

Werden Feuchteschäden in Wänden oder Böden nicht zügig beseitigt, kann die eigene Immobilie substanziell beeinträchtig werden. Daher sollte Eigentümer*innen, die in ihrem Keller einen modrigen Geruch wahrnehmen oder feuchte Stellen am Mauerwerk entdecken, der Sache sofort auf den Grund gehen.

„Lange Zeit wurden Keller nur für untergeordnete Zwecke genutzt. Sie waren oft aus Naturstein gemauert, in der Regel unverputzt und wurden allenfalls zum Lagern von Kohle, Kartoffeln und anderer Vorräte verwendet“, erklärt Andreas Kraus, Bausachverständiger bei DEKRA. „Ein modriger Geruch war üblich und störte wenig. Der Standfestigkeit dieser massiven Bauteile hat dieser Umstand kaum etwas angetan.“

Keller häufig wie Wohnräume genutzt

Diese Zeit ist aber vorbei. „Bei modernen Gebäuden will man Kellerräume oft ähnlich einem Wohnraum nutzen oder Güter wie Möbel, Kleidung oder Bücher lagern, die nicht gut auf dauernde Feuchtigkeit reagieren“, sagt Kraus. Die Wände sind deshalb verputzt, gestrichen und Böden regelmäßig auch dort hochwertig belegt.

„Eine über längere Zeit erhöhte Feuchtigkeit oder Nässe im Keller bedeutet eine Gefahr für gelagerte Vorräte, Kleidung, Möbel und technische Geräte. Sie bildet auch den Nährboden für Schimmel und kann die Bausubstanz des Hauses, insbesondere feuchteempfindliche Oberflächen wie Putze, Trockenbauplatten oder Fußbodenbeläge in Mitleidenschaft ziehen.“

Betroffene Bereiche eingrenzen und stoßlüften

Daher ist es wichtig, der Feuchtigkeit rasch auf den Grund zu gehen. Dazu sollten die betroffenen Bereiche frei geräumt und mithilfe eines Feuchtigkeitsmessers eingegrenzt werden. Ein Schimmelpilz-Gutachten durch Fachleute schafft schnell Klarheit, ob bereits ein größerer Schimmelbefall vorliegt und die Raumluft durch Sporen belastet ist. Ein Hygrometer zeigt an, wie stark die Luftfeuchtigkeit im Keller den anzustrebenden Normalwert von 50 bis 60 Prozent relative Luftfeuchtigkeit übersteigt.

Als Sofortmaßnahme bietet sich an trockenen, kalten Wintertagen intensives Stoßlüften an. Dabei werden Fenster und Türen wiederholt minutenlang weit geöffnet, optimalerweise mit Durchzug. Die trockene kalte Außenluft kann viel Feuchtigkeit aufnehmen und diese nach außen abführen.

Naheliegende Ursachen prüfen

Außerdem ist zu prüfen, ob naheliegende Ursachen für die erhöhte Feuchtigkeit in Frage kommen. Zum Beispiel das Eindringen von feuchter Luft aus einer Waschküche, einem Aquarium oder undichten Wasserleitungen. Gelangt feuchte Luft an kalte Wände, schlägt sich die Luftfeuchtigkeit dort in Form von Wassertröpfchen nieder. Vor allem bei Nutzung von Waschküchen ist auf geschlossene Türen und regelmäßiges Stoßlüften zu achten, um ein Ausbreiten von Feuchtigkeit zu vermeiden. Als Ursache kommen auch undichte Kellerfenster infrage, durch die feuchte Luft oder bei starkem Regen sogar Wasser eindringen kann.

Umgehend Fachleute einschalten

„Liegt die Ursache nicht auf der Hand und lässt sich das Problem nicht mit ‚Bordmitteln‘ beseitigen, empfiehlt es sich, umgehend einen Fachmann oder eine Fachfrau einzuschalten“, betont DEKRA Bauexperte Kraus. „Ein feuchter Keller kann auch die Folge eines Wasserrohrbruchs oder einer durchlässigen Kellerabdichtung sein.“

In solchen Fällen ist es notwendig, einen Rohrbruch von Wasser- oder Abwasserleitungen umgehend zu beseitigen, den Keller schnellstmöglich professionell abzudichten oder eine Drainage zu erneuern, damit sich das Wasser nicht weiter ausbreiten kann. „Es wird vielfach unterschätzt, welche substanziellen Schäden eindringende Feuchtigkeit oder Wasser über die Zeit im Haus anrichten kann“, warnt der Sachverständige.

Quelle: DEKRA

Eine Verwendung dieses Textes ist kostenpflichtig. Eine Lizenzierung ist möglich.
Bitte nehmen Sie bei Fragen Kontakt auf.