Quelle: DEUTSCHE ROCKWOOL

Holzindustrie steigert Umsatz im baunahen Bereich

Fertighaushersteller sind bis Frühjahr 2015 ausgelastet

Fertighaus-Hersteller sind bis Frühjahr 2015 ausgebucht. © Baufritz

Die Holzindustrie wächst um knapp 4 Prozent, der baunahe Bereich legt überdurchschnittlich zu.

Die Branchenentwicklung im ersten Halbjahr 2014 kann sich durchaus sehen lassen: Die gesamte deutsche Holzindustrie verzeichnete im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein deutliches Umsatzwachstum von 3,9 Prozent auf 16,4 Milliarden Euro.

Das zweitgrößte Segment des Holzgewerbes, der sogenannte "baunahe Bereich", umfasst die Hersteller von Fertighäusern, Fenstern, Türen, Treppen und anderen Bauelementen. Diese profitieren weiterhin von der stabilen Baukonjunktur und niedrigen Zinsen, wenngleich die Zahl der Baugenehmigungen im Berichtszeitraum minimal rückläufig war. Insgesamt konnten die Erlöse im baunahen Bereich im ersten Halbjahr 2014 im Vergleich zum ersten Halbjahr 2013 um 4,9 Prozent auf knapp 2,4 Milliarden Euro gesteigert werden. Während nur die Baugenehmigungen im Neubau von Ein- und Zweifamilienhäusern im Jahresverlauf leicht nachgelassen haben, sind der Mehrfamilienhausbau und auch die Sanierung und Modernisierung von Bestandsgebäuden sehr dynamische Wachstumsfelder.

So stieg die Zahl der Baugenehmigungen für neue Wohnungen in Mehrfamilienhäusern im ersten Halbjahr um 12,8 Prozent und die Genehmigungen für Sanierungen im Bestand um 5,1 Prozent. Bezogen auf die sanierte Wohnfläche konnte sogar ein Plus von 10,7 Prozent im ersten Halbjahr erzielt werden. Es fließt also derzeit sehr viel Geld in Wohnungsbau und Sanierung, was den Verkauf von Bauelementen entsprechend ankurbelt.

So melden auch die Fenster-Hersteller ein anhaltend gutes Geschäft und gehen bis zum Jahresende von einem weiteren Mengenwachstum aus. Mit knapp 14 Millionen Fenstereinheiten, die für 2014 erwartet werden spiegeln sich ein Mengenwachstum von 4,7 Prozent und die wachsende Bedeutung der energetischen Sanierung. Die Zahl der genehmigten Ein- und Zweifamilienhäuser sank von Januar bis Juni 2014 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum geringfügig um 0,9 Prozent auf 49.311 Häuser. Dennoch sind die Fertighaushersteller laut einer Umfrage des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau bis Frühjahr 2015 mit Aufträgen ausgelastet. Der Marktanteil lag zur Jahresmitte bei 15,5 Prozent bei 7.626 genehmigten Häusern.

Bei näherer Betrachtung der Umsatzentwicklung in der deutschen Holzindustrie fällt die nachlassende Dynamik auf. War die gesamte Holzindustrie im ersten Quartal 2014 noch um 6 Prozent gewachsen, so betrug das Wachstum im zweiten Quartal 2014 nur noch 1,9 Prozent. Im Holzgewerbe schrumpfte das Wachstum von 10,4 Prozent im ersten Quartal auf 3,2 Prozent im zweiten Quartal.

Der Branchenverband HDH geht von einer weiteren Verlangsamung des Branchenwachstums im zweiten Halbjahr 2014 aus. Im Holzgewerbe dürfte der Umsatz im zweiten Halbjahr – auch aufgrund der guten Vergleichsbasis im zweiten Halbjahr 2013 – stagnieren, das Umsatzplus dürfte sich für das Gesamtjahr 2014 somit zwischen drei und vier Prozent bewegen. Quelle: HDH / pgl

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