Der Einbau moderner, energetisch optimierter Fenster führt oft zu geringeren Heizkosten. Wer bei der Renovierung allerdings nicht aufpasst, kann sich unversehens einen unangenehmen Schimmelbefall in der Wohnung einhandeln, warnen die Bauexperten der Dekra. "Die Gefahr der Schimmelbildung beim Austausch von Fenstern hängt mit den besseren Dämmwerten und der hohen Dichtigkeit moderner Fenster zusammen", erklärt Andreas Kraus, Bau- und Immobilienexperte bei der Dekra.
Bei älteren, schlecht gedämmten Fenstern schlägt sich Kondenswasser aus der Raumluft direkt an der vergleichsweise kalten Scheibe nieder. "Im Unterschied dazu sind moderne Fenster in der Regel so gut wie winddicht und ausgezeichnet gedämmt. Das hat zur Folge, dass in älteren Häusern mit vergleichsweise schlecht dämmenden Mauersteinen die neuen Fenster dann oft wärmer sind als das umliegende Mauerwerk, so dass sich das Kondenswasser nicht mehr an der Scheibe niederschlägt, sondern an Stellen die konstruktions- oder materialbedingt mehr Wärme abgeben wie beispielsweise in Zimmerecken, an den Fensterstürzen und am Mauerwerk der Fensterlaibungen", so Kraus.
Tritt dauerhaft Feuchtigkeit auf, kann dies schließlich zu Schimmelbefall mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen und einem insgesamt schlechten Wohnklima führen. Zur Lösung des Dilemmas empfehlen die Experten, die Dämmwerte der Fenster mit Unterstützung von Fachleuten auf das Mauerwerk abzustimmen.
Wer aus energetischen Gründen hochgedämmte Fenster einbauen möchte, kommt bei älteren Gebäuden meist um eine Dämmung der Außenfassade nicht herum. Im Falle des geplanten Fensteraustauschs in einzelnen Wohnungen und wenn keine vollständige Außendämmung vorgesehen ist, geht das unter Umständen nur in Verbindung mit einer ebenfalls gut geplanten und technisch einwandfrei eingebauten Innendämmung. Kritisch sind demnach reisende Fensterbaufirmen zu sehen, die privaten Eigentümern zum Tausch von Fenstern raten, ohne die Maßnahme in ein Gesamtkonzept zur energetischen Sanierung einzubinden. Als vorbeugende Maßnahme zur Entstehung von Schimmelbefall in Wohnungen empfiehlt sich, auch bei modernen, extrem dichten Fenstern, mehrmals täglich fünf bis zehn Minuten Stoßlüften bei weit geöffneten Fenstern. Quelle: Dekra / bba