Quelle: DEUTSCHE ROCKWOOL

Neues Verfahren entwickelt

Energielabel dient als Richtschnur für Oberlichter

Label zeigt Energieeffizienz von Oberlichtern. © FVLR

In Deutschland ist an über 85 Prozent der Tage im Jahr zu den Kernarbeitszeiten genügend Tageslicht vorhanden. Der Einsatz künstlicher Lichtquellen kann minimiert werden. Vor allem im Industriebau gelangt das Tageslicht häufig durch Dachoberlichter in die Gebäude. Auch dort ist Wärmeschutz wichtig.

Großflächige Tageslichtöffnungen können die Ausleuchtung der Arbeitsräume sicherstellen. Sie können auch dabei helfen, die Heizkosten im Winter zu senken, wenn verhindert wird, dass möglichst keine Wärme unnötig nach außen entweicht. Daher sollte bereits bei der Planung und Auswahl von Lichtkuppeln und Lichtbändern auf die Energieeffizienz, aber auch auf die Blendwirkung geachtet werden.

Um Planern bei der großen Auswahl an Dachoberlichtern einen Überblick zu verschaffen, hat das Fraunhofer Institut für Bauphysik (FHG-IBP) Stuttgart dafür im vergangenen Jahr gemeinsam mit dem Fachverband für Tageslicht und Rauchschutz (FVLR) ein Energielabel entwickelt. Dieses ähnelt mit seinen Abstufungen in Energieeffizienzklassen dem bekannten Label für Haushaltsgeräte.

Für die energetische Bewertung von Dachoberlichtern werden beim Berechnungsverfahren nach ISO 18292 "Energetische Bewertung von Fenstersystemen - Berechnungsverfahren" der Wärmeertrag (g) und Wärmedurchgang (U) berücksichtigt. Der U-Wert beschreibt, wie viel Wärme (in W) pro m² des Gebäudes beziehungsweise des Bauteils je Grad Temperaturdifferenz (in K) vom beheizten Innenraum nach außen fließt. Dies gilt für den Heizfall im Winter und andersherum für den Kühlfall im Sommer.

Der g-Wert gibt an, wie viel der Strahlungsenergie der Sonne nach innen gelangt und hier im Winter zur Entlastung der Heizung beiträgt. Er gibt auch ein Indiz, ob im Sommer eine Lüftung oder ergänzende Maßnahmen erforderlich sind, wenn keine Verschattung vorhanden ist.

Aufgrund der wechselnden klimatischen Verhältnisse im Jahresverlauf sieht die Berechnung für die Gesamt-Energieperformance (EP) der Produkte zwei Kennzahlen vor: EPH (Energy Performance Heating Period) und EPC (Energy Performance Cooling Period). Somit können die Produkte für den jeweiligen Einsatzzweck unter Berücksichtigung der jeweiligen Produktbesonderheiten für den Sommer- (EPC) wie auch Winterbetrieb (EPH) beurteilt und einer Energieeffizienz-Klasse zugeordnet werden. Da die Klimabedingungen (Temperatur, Sonnenstand und Sonnenintensität) in Deutschland stark variieren, wird das für solche Vergleichsrechnungen übliche EnEV-Referenzklima von Potsdam als Mittelwert für Deutschland genutzt. Mit diesem Verfahren kann der Architekt bereits in der Planungsphase die für sein Objekt jeweils günstigste Oberlichtversion auswählen.

Es kann für Mitarbeiter sehr störend sein, wenn die Sonnenstrahlen auf Displays oder Bildschirmen zu Blendung führen. Allein eine leichte Einfärbung der Lichtplatten reduziert die Blendwirkung erheblich. Ein grüner Button auf dem Energielabel steht für eine geringe Blendgefahr und ein roter dafür, dass eine Blendung nicht auszuschließen ist. Quelle: FVLR / pgl

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