"Es zahlt sich für Immobilienunternehmen aus, in die Bestände zu investieren" sagt Elaine Wilke von der Investment Property Databank GmbH (IPD). Das belegen Zahlen, die IPD in einer Studie für 910 Immobilien erhoben hat. Ihr Ergebnis: Mit Wohngebäuden, die einen günstigen Energieverbrauch aufweisen, erwirtschaften Investoren teilweise erheblich höhere Renditen als mit nicht sanierten Energieschleudern. Das werde von Immobilienunternehmen häufig noch nicht erkannt, erklärt Wilke. Dabei seien die untersuchten Gebäude repräsentativ für den vermieteten Gebäudebestand im Mehrfamilienbereich in Deutschland, erklärt sie.
IPD hat die Daten erstmals veröffentlicht, aber schon in den vergangenen Jahren erhoben. Der Trend, dass sich mit energieeffizienten Beständen bessere Renditen erzielen ließen zeichne sich seit 2010 ab, erklärte Wilke im Gespräch mit EnBauSa.de. Mit Wohnimmobilien, die einen jährlichen Energiebedarf zwischen 50 und 200 kWh/m2 haben ließen sich Gewinne zwischen 5 und 7 Prozent erwirtschaften. Das gilt trotz höherer Leerstände, sie liegen in diesem Segment nach den Erhebungen von IPD bei zirka 8 Prozent. Angaben zum Verbrauch beruhen dabei auf Informationen aus Energieausweisen.
Insgesamt schneiden beim Vergleich der Leerstände energieeffizientere Wohnhäuser besser ab. Während für Objekte mit einem Jahresbedarf zwischen 250 und 300 kWh/m2 eine Leerstandsquote von knapp 9 Prozent ermittelt wurde, stehen bei Wohnhäusern der Energieeffizienzklasse bis maximal 200 kWh/m2/Jahr) nur rund 3,5 Prozent leer.
Gleichwohl kenne die Bereitschaft und Fähigkeit der Mieter, für energieeffiziente Wohnungen einen höheren Mietpreis zu bezahlen, Grenzen. Eine höhere Miete würde nur dann akzeptiert, wenn sie sich durch entsprechend niedrigere Nebenkosten kompensieren lasse. Daniel Piazolo, Geschäftsführer der IPD geht davon aus, dass die Effekte der Energieeffizienz in Bezug auf Leerstand, Vermietungsgeschwindigkeit oder Mieterqualität an Bedeutung gewinnen wird. pgl