Quelle: DEUTSCHE ROCKWOOL

Solare Eigenproduktion soll 70 Prozent erreichen

Energieautarkie erlaubt Miete mit Energieflatrate

Mehrfamilienhäuser versorgen Nachbarn mit Energie. © Helma

Helma hat in Cottbus zwei energieautarke Mehrfamilienhäuser erstellt. Bauherr ist die die Wohnungsbaugenossenschaft eG Wohnen 1902. Die Mieter erhalten für die nächsten fünf Jahre eine feste Pauschalmiete und Energieflatrate.

Die Gebäude wurden auf der Grundlage des Sonnenhaus-Konzeptes gebaut. Demnach müssen sie ihren Energiebedarf für Heizung, Warmwasser und Strom mindestens zur Hälfte selbst erzeugen. In Cottbus soll die solare Eigenproduktion sogar bis zu 70 Prozent erreichen. Strom und Wärme, die überschüssig sind, werden für den späteren Verbrauch gespeichert.

Für das Projekt agierte Helma als Generalunternehmer. Die beiden viergeschossigen Bauten mit insgesamt 14 Wohnungen sind monolithisch mit hochwärmedämmendem Ziegelmauerwerk errichtet. Das Projekt wurde durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

Helma hat bereits Erfahrung mit solaren Energiesparhäusern im Bereich Ein- und Zweifamilienhäuser. "Nun wollen wir mit diesem Konzept im Markt für Mehrfamilienhäuser erneut Vorreiter sein und so eine attraktive Nische für uns besetzen", kündigt Gerrit Janssen an, Vorstandsvorsitzender der Helma Eigenheimbau AG. "Auf diesem Weg ist das Cottbuser Projekt ein Meilenstein, weil es zeigt: Das Sonnenhaus-Konzept funktioniert auch im Geschosswohnungsbau."

Der Freiberger Honorarprofessor und Experte für Solartechnik Timo Leukefeld entwickelte den Sonnenhaus-Ansatz gemeinsam mit Helma und weiteren Projektpartnern zum Konzept für vernetzte energieautarke Gebäude weiter. Für das Cottbuser Projekt bedeutet dies, dass im Sommer überschüssige Wärme über ein Nahwärmenetz zwei Nachbargebäuden zugutekommt. Dadurch reduzieren sich auch in diesen Häusern die Heizkosten und der Ertrag der Solarthermieanlage wird verdoppelt. Der geringe verbleibende Heizenergiebedarf in den Genossenschaftsgebäuden wird mit einem Gasbrennwertkessel erzeugt.

Die Mehrfamilienhäuser in Cottbus wurden 2018 von Eurosolar mit dem Deutschen Solarpreis 2018 ausgezeichnet. Sie seien ein Vorzeigeprojekt für den Strukturwandel in der Lausitz und setzten gleichzeitig ein politisches Signal für alternative Mieterstrommodelle zum Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), heißt es seitens Eurosolar. "Dies zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind", freut sich Helma-Vorstandsvorsitzender Gerrit Janssen. Denn entscheidend sei, dass bei der Planung des Cottbuser Energiekonzepts die Interessen der Mieter Berücksichtigung fanden und somit hohe Akzeptanz hergestellt wurde. "Wir werden die Klimaziele im Gebäudebereich nur erreichen, wenn alle Beteiligten davon profitieren", ist Janssen überzeugt. Die Genossenschaft will weitere Projekte auf der Basis des vernetzten Sonnenhaus-Konzepts angehen. Quelle: Helma / pgl

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