Quelle: DEUTSCHE ROCKWOOL

Branche reagiert auf gute Konjunktur mit neuen Produkten

Deubau startet nach gutem Bau-Jahr 2011 positiv

Jan Mücke verspricht Widerstand gegen Pläne zum Zwang zur Sanierung. © Grund-Ludwig

Die Deubau wurde von Staatssekretär Jan Mücke eröffnet. Er versprach Widerstand gegen die EU-Pläne, die Kommunen zur Zwangssanierung ihrer Gebäude zu vergattern.

2011 war ein Rekordjahr für die Bauindustrie, entsprechend gut war die Stimmung zum Messeauftakt der Deubau 2012 in Essen. Auch 2012 werde ein gutes Jahr für die deutsche Immobilienwirtschaft, prognostiziert der Branchenverband IVD. Doch einige offene Themen wie die Hängepartie bei der Debatte um die Steuerförderung in der Sanierung und die unklaren Ansagen zur EnEV-Novelle, die 2012 ansteht, sorgen für Verunsicherung.

Eine gute Nachricht für klamme Kommunen gab es zum Start der Messe von Staatssekretär Jan Mücke. Die Bundesregierung werde sich gegen die Pläne der EU zur Zwangsverpflichtung zur Sanierung für kommunale Liegenschaften zur Wehr setzen, versprach er. Unterstützung gebe es im Widerstand gegen die Pläne auch vom Europäischen Rat. Und noch eine halbwegs positive Botschaft brachte er mit auf die Messe: In der Debatte um die Steuerförderung halte er die Chancen für 50 zu 50, dass es noch zu einer Einigung komme.

Mücke versprach Zuverlässigkeit in der Förderung der Gebäudesanierung, machte konkrete Zusagen allerdings nur bis 2014. Bis dahin gebe es jährlich 1,5 Milliarden für das Gebäudesanierungsprogramm. Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverband des Deutschen Baugewerbes, berichtete unterdessen für 2011 von "einem lange nicht mehr erlebten Ergebnis" mit einem Umsatzplus von 10,5 Prozent bei einem Gesamtvolumen von 90,6 Milliarden Euro. Vor allem bei Eigentumswohnungen sei die Nachfrage deutlich gestiegen. Und im Gegensatz zu den Vorjahren hat nicht nur die Sanierung, sondern auch der Neubau kräftig zugelegt. Mit einem Plus von mehr als 12 Prozent hat  der Wirtschaftsbau bei einem Volumen von 33,1 Milliarden Euro seine Position als umsatzstärkste Sparte behaupten können.

"Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland sind nach wie vor als stabil einzuschätzen", sagt Jürgen Michael Schick, Vizepräsident des IVD zu Messebeginn. "Momentan gehen wir davon aus, dass die inländische Wirtschaft auch 2012 wieder wachsen wird."

Nachdem die Zinsen für zehnjährige Darlehen im ersten Quartal 2011 leicht auf ein Niveau von mehr als vier Prozent gestiegen seien, gingen sie in der zweiten Jahreshälfte wieder spürbar um 3,2 Prozent zurück, so der IVD. "Nach der aktuellen Leitzinssenkung durch die EZB ist für das kommende Jahr kaum mit einem Zinsanstieg über das bisherige Niveau zu rechnen", sagt Schick. "Daher dürften deutsche Wohnimmobilien auch weiterhin erschwinglich bleiben."

Der Aufschwung stehe allerdings auf keinem stabilen Fundament, betonte Kunibert Gerij, Vorstand der Unipor Gruppe. Der Bedarf an Neubauten werde nach wie vor nicht gedeckt. Das werde mittelfristig steigende Mieten zur Folge haben, warnte Gerij. Der fehlende Förderwille der Politik werde zu "teurer Sparsamkeit", zitierte er aus einem Vortrag von Professor Volker Eichener von der EBZ Business School.

Neben einer Wiedereinführung der degressiven Afa forderte Gerij die Aufnahme des Ersatzneubaus in die KfW-Förderung. Er verwies zudem auf sich widersprechende Anforderungen, etwa zwischen Dämmung und Schallschutz, die nur durch hohen finanziellen Aufwand unter einen Hut zu bringen seien.

Die Branche reagiert auf die gute Konjunktur mit einer Reihe neuer Produkte. So kündigte Unipor-Geschäftsführer Thomas Fehlhaber einen neuen Ziegel aus der mit Mineralwolle gefüllten Coriso-Reihe an. Dessen bauaufsichtliche Zulassung soll in den nächsten Wochen erfolgen. Er hat einen Wärmeleitwert von 0,09. Dabei habe für sein Unternehmen "ein rein mineralischer Baustoff Vorrang vor der U-Wert-Ralley", so Fehlhaber.

Jasto und KLB stellten gefüllte Mauersteine vor. KLBs Kalopor Ultra bringt es auf einen Wärmeleitwert von 0,07. Es mache praktisch keinen Sinn mehr, die Werte weiter nach unten zu drücken, da man mit diesen Bausteinen den Passivhausstandard ohne weitere Dämmung erreichen könne, so Fehlhaber. Remmers zeigt glasfaserbasierte Wandbeläge, die sich zur Gestaltung von mit iQ-Therm gedämmten Innenwänden eignen. Linitherm stellt ein spezielles Dämmsystem mit Gefälle für Flachdächer vor. Porextherm stellt mit Vacuspeed ein System vor, das die Dämmung mit Vakuum-Isolier-Paneelen vereinfachen soll.

Vor allem die Unternehmen der Fensterbranche wollen aber erst in drei Wochen die Katze aus dem Sack lassen. Sowohl Roto als auch Velux versprachen spannende neue Produkte für die Stuttgarter Fachmesse Dach und Holz.

von unserer Redakteurin Pia Grund-Ludwig

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