Quelle: DEUTSCHE ROCKWOOL

Dena-Studie wird von Hausbesitzern angezweifelt

Debatte um Kosten für Sanierung hält an

In einer Studie hat die Dena Kosten für Sanierungsprojekte errechnet. Bild: Dena

Nach dem GdW hat sich auch Haus und Grund mit Kritik an der Studie der Dena zu den Sanierungskosten zu Wort gemeldet.

Nach dem wohnungswirtschaftlichen Verband GdW schaltet sich nun auch der Hausbesitzerverband Haus & Grund in die Debatte um Sanierungskosten ein und kritisiert die jüngsten Äußerungen der Deutschen Energie-Agentur (Dena) zur Wirtschaftlichkeit energetischer Modernisierungen.

Verbandspräsident Rolf Kornemann: "Ich fordere die Dena auf, zu einer sachlichen Debatte zurückzukehren. Die Frage, wann welche Maßnahmen für die Eigentümer wirtschaftlich sind und wie man dies ermitteln kann, ist immens wichtig und muss diskutiert werden." Es sei Aufgabe der Dena, die weitgehend aus öffentlichen Mitteln finanziert werde, sich an dieser Diskussion konstruktiv zu beteiligen. Die Dena ziehe für ihre Muster-Berechnungen ausschließlich Gebäude heran, die wahre Energieschleudern seien und einen hohen Instandsetzungsbedarf hätte, so Kornemann. So lasse sich jede energetische Modernisierung als wirtschaftlich darstellen. Auf mindestens 90 Prozent des Wohnungsbestandes träfen diese Bedingungen jedoch gar nicht zu. Die Hauseigentümer beherrschten die Grundrechenarten und kämen meist zu dem Ergebnis, dass sich energetische Modernisierungen ihrer Gebäude in angemessenen Zeiträumen nicht rechneten.

Stephan Kohler hat die Debatte mittlerweile zur Chefsache gemacht und weist die Zweifel an der Wirtschaftlichkeit von energiesparenden Sanierungen in Wohngebäuden zurück. Die Dena-Sanierungsstudie habe mit der wissenschaftlichen Auswertung von 350 Praxisbeispielen nachgewiesen, dass hocheffiziente Sanierungen bei Wohngebäuden, die ohnehin saniert werden müssen, in den meisten Fällen keine Erhöhung der Warmmiete nach sich zögen. Bei diesen Gebäuden könne der Energiebedarf ohne Mehrbelastungen für Mieter oder Vermieter um bis zu 75 Prozent gesenkt werden."Energiesparende Sanierungen rechnen sich", betonte Kohler. Die Studie, auf die Kohler sich bezieht, sagt das aber nicht so generell. Sie hat die 15 Prozent der Mehrfamilienhäuser betrachtet, die viel Energie verbrauchen. In der Studie selbst ist das nachzulesen.

Die von Teilen der Wohnungswirtschaft angestrengte Methodendiskussion über Wirtschaftlichkeitsberechnungen und Kostenaufteilung sei unnötig, so Kohler weiter. "Wir brauchen jetzt endlich eine intensive und sachliche Debatte über die besten Sanierungs- und Finanzierungsstrategien. Dafür bietet die Dena-Sanierungsstudie eine optimale Grundlage", erklärte der Dena-Chef.

Eine Aufteilung in Instandsetzungskosten, die ohnehin anfallen, und energieeffizienzbedingte Mehrkosten sei notwendig. Kohlers Beispiel: Die Außenwand eines Mehrfamilienhauses ist sanierungsbedürftig und muss erneuert werden. Die Kosten für die Aufstellung des Gerüsts, Putzentfernung und -erneuerung fallen somit ohnehin an, bringen aber keinen zusätzlichen energetischen Mehrwert. Wird die Gelegenheit genutzt und gleich eine energieeffiziente Wärmedämmung installiert, führt dies bei nur sehr geringen Mehrkosten zu merklichen Energieeinsparungen. Kohler weiter: "Wo immer eine Instandsetzung notwendig wird, sollten Eigentümer energiesparende Lösungen suchen. Sie steigern damit den Marktwert und den Wohnwert ihrer Immobilie."

Die Dena-Sanierungsstudie belege, dass bei ohnehin anstehenden Sanierungen für Mehrkosten von 80 Euro je Quadratmeter warmmietenneutral ein Effizienzstandard realisiert werden könne, der sogar die Neubau-Anforderungen erreiche, so eine Pressemitteilung der Agentur. 

Haus und Grund ist nach dem GdW der zweite Verband, der sich in der Diskussion zu Wort meldet. Dabei wird der Ton der Dena gegenüber zunehmend schärfer. Einer der Hintergründe dürfte die anstehende Diskussion um die Energieeinsparverordnung sein. Dort wollen die Hausbesitzer weitere Auflagen verhindern.

von unserer Redakteurin Pia Grund-Ludwig

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