Für die Entwicklung von klimafreundlichem Zement ist das Unternehmen Celitement aus Eggenstein-Leopoldshafen bei Karlsruhe mit dem Innovationspreis für Klima und Umwelt 2011 ausgezeichnet worden. Der Preis wurde jetzt von Bundesumweltminister Norbert Röttgen und BDI-Hauptgeschäftsführer Markus Kerber verliehen.
Seit 2009 fördert der Deutsche Innovationspreis Klima und Umwelt (IKU) gezielt Ideen und Neuerungen "made in Germany", die zum Klima- und Umweltschutz beitragen und gleichzeitig den Wirtschaftsstandort Deutschland vorantreiben. Celitement gewann den Wettbewerb in der Kategorie "Produkt- und Dienstleistungsinnovationen". Insgesamt wurde der IKU 2011 mit Förderung der Klimaschutzinitiative des BMU in vier Kategorien verliehen, die jeweils mit 25.000 Euro dotiert sind.
Zement ist als "Kleber" im Beton in der Baubranche unverzichtbar – jährlich werden mehr als drei Milliarden Tonnen Zement produziert. Das Besondere am Celitement der gleichnamigen Firma ist, dass er sich schon bei rund 200 Grad Celsius erzeugen lässt. Im Vergleich zur herkömmlichen Zementproduktion wird daher nur halb so viel Energie verbraucht, halb so viel CO2 ausgestoßen und bis zu zwei Drittel weniger Kalkstein verbraucht.
In der Kategorie "Prozessinnovationen für den Klimaschutz" siegte das Team der Fels-Werke GmbH und Ecoloop GmbH aus Goslar. Unter dem Namen Ecoloop entwickelte es ein Verfahren, bei dem mit Hilfe von Kalk aus überaus schadstoffreichen Abfällen und Biomasse reines Synthesegas hergestellt werden kann. Ecoloop-Anlagen können in Zukunft unterschiedlichste industrielle Prozesse ergänzen und den Verbrauch fossiler Ressourcen sowie den CO2-Ausstoß reduzieren.
In der Kategorie "Umweltfreundliche Technologien" wurde Freudenberg Sealing Technologies aus Weinheim für ein umweltschonendes Verfahren zur Metallumformung metallischer Stützringe für moderne Dichtungselemente mit dem IKU 2011 ausgezeichnet. Im Vergleich zum konventionellen Verfahren spart die neue Schmalband-Umform- und Lasertechnikanlage (SUL) durchschnittlich 73 Prozent Stahl ein – das sind 1.800 Tonnen pro Jahr. Damit werden auch rund 2.700 Tonnen weniger CO2 ausgestoßen.
Der Preis für "Technologietransfer" ging an Ingenieure ohne Grenzen e.V. in Berlin. Die Kompetenzgruppe erneuerbare Energien entwickelte für die Landbevölkerung in Tansania "BiogaST" - Kleinst-Biogasanlagen, die zukünftig genügend Energie liefern, um zwei Mahlzeiten am Tag zu kochen und in den Abendstunden für Beleuchtung sorgen. Rohmaterial für die Mini-Anlagen sind Erntereste der regionaltypischen Bananenstauden. Die Anlage ist so konzipiert, dass sie von den Tansaniern selbstständig mitfinanziert, gebaut und betrieben werden können.
"Zukunftsfähig bleiben wir dann, wenn wir lernen, wirtschaftliches Wachstum mit Umweltschutz und Ressourcenschonung zu verbinden. Die ausgezeichneten Ideen der Preisträger sind Beweis für die Vereinbarkeit von Ökonomie und Ökologie", sagte Bundesumweltminister Röttgen und BDI-Hauptgeschäftsführer Kerber unterstrich: "Die deutsche Industrie bietet herausragende technologische Entwicklungen für den Klima- und Umweltschutz. Die Preisträger sind Vorbilder, deren Innovationen unsere Aufmerksamkeit und Förderung verdienen." Auch in 2011 waren zahlreiche Bewerbungen von Unternehmen und Forschungseinrichtungen eingegangen.