Zur Effizienz energiesparender Maßnahmen bei Neu- und Altbau gehört, Probleme und Fehler am Bau zu lokalisieren. Messverfahren wie Thermografie und Blower-Door-Messung können dabei helfen. Allerdings müssen sie richtig und vor allem von geschulten Fachleuten ausgeführt werden.
Zum Verständnis, wie diese Methoden eingesetzt werden können, erklärt der neue Ratgeber des Bauherrenschutzbunds zunächst Grundprinzipien der Thermographie als zerstörungs- und berührungsloses Messverfahren zum Erfassen der Wärmestrahlung von Objekten und der Wärmeverteilung auf Oberflächen. Diese Wärmestrahlung wird auf einem Monitor als sichtbares Thermogramm abgebildet. Schwachstellen, an denen Wärme verloren geht, können so lokalisiert werden.
Unter welchen Bedingungen eine aussagekräftige Analyse möglich ist, welche Unterschiede zwischen einer Innen- und Außenaufnahme bestehen und welche Schlussfolgerungen daraus zu ziehen sind, wird im Folgenden erläutert. Wärmebrücken, Luftundichtheiten und Feuchteschäden sind dabei richtig zu bewerten. Gewarnt werden Gebäudeeigentümer vor allem vor "günstigen" Angeboten mit unkommentierten Thermogrammen und vor Haustürgeschäften, bei denen auf Grundlage angeblich aussagekräftiger Gratisthermogrammen Leistungen verkauft werden sollen.
Für die Durchführung tatsächlich aussagefähiger Thermogramme listet der Ratgeber Regeln auf wie das Beachten ausreichender Temperaturdifferenzen und der Wetterbeeinflussung. Am besten für die Thermographie geeignet ist ein Himmel mit tiefsitzenden Wolken. Dokumentation und Auswertung sollten geschulten Personen mit Kenntnissen in Messtechnik und Bauphysik vorbehalten bleiben.
Auch bei der Blower-Door-Messung erläutert der Ratgeber zunächst das Prinzip der Luftdichtheitsmessung nach dem Differenzdruckverfahren. Aus einem von einem Gebläse erzeugten Über- und Unterdruck und dem Vergleich der gemessenen Luftströme lässt sich errechnen, ob das Gebäude ausreichend luftdicht ist. Wichtig ist, diese Messung vor dem Ausführen von Trockenbaumaßnahmen durchzuführen.
So erfolgt gleichzeitig eine Qualitätskontrolle. Nach einem Abschnitt, der Vorschriften, Normen und Grenzwerte für das Blower-Door-Verfahren behandelt, geht der Ratgeber erneut auf die dafür geltenden Regeln ein. Vorkehrungen für eine erfolgreiche Messung sind beispielsweise das Abdichten bereits vorhandener Gebäudeöffnungen, das Öffnen aller Innentüren und ebenso das Beachten der Witterungseinflüsse und Windgeschwindigkeiten.
Blower-Door Messungen sind, um erfolgreich zu sein, ebenso von erfahrenen Fachleuten durchzuführen wie die Thermographie. Beide Methoden ersetzen keinesfalls eine fachgerechte Planung des Gebäudes und die Ursachensuche.
Quelle: BSB / 117pgl