Quelle: DEUTSCHE ROCKWOOL

Themeninfo mit aktuellen Informationen erschienen

Bine beleuchtet die Vakuumdämmung

Eine Vakuumdämmung verlangt äußerste Sorgfalt beim Einbau. © Variotec

Aus dem Labor ist die Vakuumdämmung inzwischen auf die Baustelle vorgedrungen. Der Brancheninformationsdienst Bine erläutert in einem 20-seitigen Themeninfo die neue Dämmtechnik.

Die Vakuumdämmung hat sich in den letzten zehn Jahren vom Forschungsobjekt zu einem vielseitig nutzbaren Baumaterial gemausert. Das belegt unter anderem die zunehmende Anzahl allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassungen für derartige Dämmpaneele. Der Bine Informationsdienst trägt der Entwicklung mit einem 20-seitigen Themeninfo "Dämmen durch Vakuum" Rechnung. Gemeinsam mit Forschern des Zentrums für Angewandte Energieforschung ZAE Bayern erläutert er darin die Grundlagen der neuen Dämmtechnik, ihr Anwendungspotenzial und auch ihre Besonderheiten. Die ZAE-Forscher waren maßgeblich an der Weiterentwicklung der VIP-Technologie beteiligt.

Für Vakuumisolationspaneele (VIP) werden Platten aus zusammengepresstem Kieselsäurepulver, einem extrem feinporigen Material, in eine gas- und wasserdampfdichte Hülle aus speziellen Hochbarrierefolien verpackt und evakuiert. Ihre Dämmwirkung übersteigt die konventioneller Dämmsysteme um das Fünf- bis Zehnfache. Die Technik stellt allerdings hohe Anforderungen an Material und Verarbeitung. Zwar bietet der Kieselsäurekern an sich schon einen besseren Wärmeschutz als konventionelle Dämmmaterialien, um aber seine Möglichkeiten voll auszuschöpfen, steht und fällt der neue Baustoff mit dem Erhalt des Vakuums im Kern bei Transport und Einbau.

Doch auch wenn bis zum Einbau alles reibungslos verlief, bleibt die Frage, von welcher Dauer die Qualität des Vakuums und damit die Dämmwirkung der Paneele ist. Denn VIP-Elemente altern: Durch Sperrfolie und Siegelnähte eindringende Gase erhöhen langsam aber stetig die Wärmeleitfähigkeit. Tests im Labor, Simulationen und Schnellprüfverfahren des ZAE Bayern und des Forschungsinstituts für Wärmeschutz FIW München lassen laut Bine erwarten, dass die Wärmeleitfähigkeit von VIP im Baubereich auch über mehrere Jahrzehnte nur geringfügig ansteigt.

Dr. Ulrich Heinemann vom ZAE Bayern berichtete jetzt auf einer Tagung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung, dass mit VIP gedämmte Gebäude auch bei über einen längeren Zeitraum wiederholt durchgeführten Untersuchungen keine außergewöhnlichen Ausfallerscheinungen zeigten - selbst in Anwendungen, bei denen die Vakuumdämmung inzwischen schon älter als zehn Jahre sei. Das habe man im Rahmen des vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Forschungsprojekts VIP-PROVE überprüft. Zukünftig soll ein Sensor Transponder (RFID) zur Druck- und Temperaturüberwachung der Paneele, der von Einrichtungen der Fraunhofer Gesellschaft entwickelt wurde, eine Beurteilung über ihre gesamte Lebensdauer hinweg erleichtern. 117sth

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