Nach Meinung des Experten werden Planer, Baustoffhersteller und Bauherren durch BIM gleichermaßen profitieren. Ob Wandaufbau, Fundament oder Dachkonstruktion: Kennzeichen ist eine hohe Komplexität, die mit den verschiedenen Variationsmöglichkeiten einhergeht.
"Hersteller tun sich aktuell schwer, die Breite und die Vielschichtigkeit des Angebots zu kommunizieren. Zudem fehlt es aufseiten der Architekten und Planer an zusätzlichem Fach-Knowhow wie beispielsweise Bauphysik, um die ganze Palette an Kombinationsmöglichkeiten selbst konfigurieren zu können", sagt Uhl. Durchdachtes BIM ermögliche es Planern, entsprechend den Anforderungen des jeweiligen Gebäudes die optimale Lösung und Systemvariante schnell und aufwandsoptimiert zu finden.
Damit wirke sich die digitale Planungsmethode auf die Bauqualität aus. Damit Planer und Architekten auf die Produkte, Lösungen und Systemvarianten der Baustoffindustrie zugreifen können, müssen Baustoffhersteller die Produktdaten ihres gesamten Produktportfolios so übersetzen und aufbereiten, dass sie in den CAD-Programmen der Planungsbüros effizient genutzt werden können. Das Problem: Diese Übersetzungsleistung setzt sauber gepflegte Produktdatenmanagementsysteme voraus, die nur sehr selten vorliegen.
"Baustoffproduzenten haben nur sehr widerwillig erste Schritte in Richtung Digitalisierung gemacht. Es mangelt weiterhin an einer grundlegenden Datenstruktur in Unternehmen und teilweise wird noch mit Excel gearbeitet. Meist agieren nur die großen Player im Markt mit führenden Produktdatensystemen wie SAP-Anwendungen, ERP-Lösungen oder dem für BIM wertvollen Produktinformationsmanagement PIM", sagt Uhl. Ihm zufolge müsse die Industrie es als Chance begreifen, durch BIM die Versäumnisse der vergangenen Jahre im Bereich der Datenstrukturierung zügig aufzuarbeiten. Quelle: Die Werkbank / pgl