Quelle: DEUTSCHE ROCKWOOL

Höherer Anteil von Projekten bei Architekten

Anzahl barrierefreier Gebäude steigt im Gewerbebau

Der Anteil der Bauprojekte, bei denen Barrierefreiheit gefordert ist, steigt im öffentlichen Nichtwohnungsbau.

Barrierefreies Wohnen ist eine Herausforderung für den Wohnungsbau. Doch auch im Nichtwohnungsbau kommt man an Barrierefreiheit nicht vorbei - und das gilt nicht nur für öffentliche Gebäude, sondern in zunehmendem Maße auch im Wirtschaftsbau: Diese Erwartungen äußerten Architekten und Verarbeiter in der Befragung zur aktuellen Jahresanalyse von Schaffung von barrierefreien Wirtschaftsbauten.

In der Jahresanalyse vom Vorjahr hat Bauinfoconsult die Akteure der Branche bereits zum barrierefreien Potenzial im Wohnungsbau befragt. In der aktuellen telefonischen Befragung von Bauinfoconsult zur Jahresanalyse 2011/2012 unter jeweils 180 Architekten, Bauunternehmern und SHK-Installateuren wurden die Akteure nun zum Nichtwohnungsbau befragt.

In öffentlichen Gebäuden und Arbeitsstätten ist der barrierefreie Zugang per DIN-Norm vorgeschrieben - hier sind die öffentlichen Bauherren im Zugzwang, ihre Gebäude den Standards gemäß zu bauen oder zu modernisieren. Kein Wunder also, dass auch die befragten Bauakteure bei Projekten der öffentlichen Hand häufig mit Barrierefreiheit konfrontiert werden: Im Mittel schätzten die Bauunternehmer, dass im Jahr 2010 ein Drittel ihrer Projekte im öffentlichen Nichtwohnungsbau Maßnahmen zur Erreichung oder Verbesserung der Barrierefreiheit beinhaltete. Bei den SHK-Installateuren betrug der Anteil solcher Projekte 37 Prozent, bei den Architekten sogar schon 59 Prozent.

Als Planer arbeiten die Architekten ja meist schon an Bauprojekten, die Verarbeiter erst in der Realisierungsphase in den Folgemonaten zu Gesicht bekommen. Der höhere Anteil der barrierefreien Projekte bei Architekten allein weist also schon deutlich auf eine wachsende Rolle der Barrierefreiheit im öffentlichen Baugeschehen hin.

Eine noch deutlichere Sprache sprechen die Erwartungen der befragten Akteure, wie sie den zukünftigen Anteil von barrierefreien Baumaßnahmen in ihren Projekten im Jahr 2016 einschätzen. Hier sind es laut Schätzungen der Architekten fast drei Viertel ihrer Aufträge und bei den Bauunternehmern fast zwei Drittel. Die SHK-Installateure rechnen bei jedem zweiten öffentlichen Projekt in fünf Jahren mit barrierefreien Aspekten. Barrierefreiheit im Wirtschaftsbau verliert Exotenstatus. Im Wirtschaftsbau zeigt sich dagegen erwartungsgemäß: Barrierefreiheit ist noch keineswegs die Regel: Nur in jedem sechsten oder siebten Bauprojekt im gewerblichen Hochbau werden Aspekte der Barrierefreiheit mitberücksichtigt, so die Erfahrung der Architekten, Bauunternehmer und SHK-Installateure.

Im Gegensatz zu den öffentlichen Bauherren stehen die Unternehmen nicht unter Zugzwang, die schrankenlose Begehbarkeit ihrer Gebäude zu ermöglichen. Doch auch hier kündigt sich ein Umdenken an: Die Akteure erwarten, dass sich der Anteil ihrer gewerblichen Aufträge, bei denen Barrierefreiheit mitberücksichtigt wird, in den nächsten fünf Jahren verdoppelt. Im Jahr 2016 würde somit bei fast jedem dritten gewerblichen Bauprojekt barrierefrei geplant und gebaut. Quelle: Bauinfoconsult/117pgl

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