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PV-Installationen liefern teilweise nur die Hälfte des möglichen Stroms

Viele Fotovoltaik-Anlagen bringen zu wenig Leistung

Fotovoltaik bringt teilweise zu wenig Leistung. © C. Hoffmann/ EnBauSa.de

Fotovoltaik bringt teilweise deutlich weniger Stromertrag als möglich. 12 Prozent aller installierten Solaranlagen bleiben hinter dem Optimum zurück, so eine Untersuchung der DGS.

Jede achte Solaranlage in Deutschland arbeitet deutlich unterhalb des Optimums, das für einen profitablen Betrieb notwendig wäre. Diese Zahlen sind das Ergebnis einer Auswertung im Auftrag der smartblue AG. Insgesamt hat die Analyse die Daten von über 600.000 Anlagen aus ganz Deutschland berücksichtigt, die von der Deutschen Gesellschaft für Solarenergie (DGS) auf energymap.info stammen.

Die betroffenen Anlagen erreichen teilweise weniger als die Hälfte des Stromertrages, den sie einbringen könnten. Mittelgroße Anlagen zwischen 10 bis 100 kW schneiden dabei besser ab als Klein- und Großanlagen, bei denen 15 Prozent beziehungsweise 16 Prozent unterhalb des Wertes von 750 kWh/kWp liegen.

Im Schnitt laufen zwölf Prozent aller PV-Anlagen unterhalb 750 kWh/kWp, bei den kleineren Anlagen mit weniger als zehn Kilowatt Leistung sind es sogar 15 Prozent. Die höchste Rate an Anlagen mit Minderleistung verzeichnen Anlagen zwischen 250 Kilowatt und einem Megawatt Leistung: Mehr als 16 Prozent produzieren deutlich weniger Strom, als selbst unter ungünstigen Verhältnissen zu erreichen wäre.

Für die Minderleistungen sind unterschiedliche Faktoren verantwortlich. "Sowohl Defekte der Verkabelung als auch der Module tragen zur Minderleistung von Solaranlagen bei. Modulfehler werden hierbei häufig gar nicht oder erst viel später entdeckt ", erläutert Tomi Engel, Mitglied der DGS, das Ergebnis. "Ähnlich verhält es sich bei Verschattungen - schon Stromleitungen können die Leistung einzelner Strings spürbar senken. Bleiben schleichend zunehmende Ertragsminderungen wie wachsende Bäume oder Büsche unerkannt, können Solaranlagen schnell unrentabel werden."

"Die ermittelten Werte erscheinen mir leider durchaus realistisch", sagt Professor Wilfried Zörner, Wissenschaftlicher Leiter des Kompetenzfeldes Erneuerbare Energien der Hochschule Ingolstadt. "Wer Fotovoltaik-Anlagen nicht sinnvoll überwacht, führt die bereits getätigten Fördermaßnahmen durch das EEG ad absurdum und gefährdet letztlich den Beitrag der Fotovoltaik zur Energiewende."

Der Einsatz von Monitoring-Lösungen für Fotovoltaik-Anlagen kann hier Abhilfe schaffen: Die Überwachungsanlagen messen die Daten der Solarkraftwerke und verständigen bei möglichen Defekten die Besitzer. Wichtig ist hierbei allerdings, dass eine entsprechende Auswertung der Daten erfolgt. Sonst müssen sich die Anlagenbesitzer selbst ihre Schlüsse aus den Daten ziehen, und das ist oft schlicht nicht möglich. Quelle: Smart Blue / pgl

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