Newsletteranmeldung:

Siegel soll Etikettenschwindel verhindern

Verbraucherschützer wollen Label für Ökostrom

Verbraucher können nicht wirklich beurteilen wie umwetlfreundliche Ökostromangebote sind. Die Verbraucherzentrale Bundesverband fordert deshalb ein einheitliches Label.

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) fordert ein bundesweit einheitliches und anspruchsvolles Label für Ökostrom. "Wie bei Biolebensmitteln brauchen wir endlich auch beim Ökostrom Verlässlichkeit", fordert VZBV-Vorstand Gerd Billen. Der Verband hat eine Umfrage bei Forsa in Auftrag gegeben. Das Ergebnis: Verbraucher verlieren in der Labelflut des Ökostrommarktes den Durchblick.

Soll Ökostrom weiterhin eine Erfolgsstory bleiben und eine tragende Säule der Energiewende werden, ist es höchste Eisenbahn für ein verlässliches Ökostromlabel", sagt Billen. Irrtümlich gehen laut der Umfrage fast 40 Prozent der Befragten davon aus, dass klare gesetzliche Regelungen bestehen, die festlegen, was "Ökostrom" ist. Tatsächlich ist der Begriff jedoch weder gesetzlich definiert noch rechtlich geschützt.

"Die Verbraucher finden das Thema Ökostrom wichtig, wissen aber nicht, was es ist", bilanziert Billen und sieht erheblichen Nachbesserungsbedarf seitens der Wirtschaft und der Politik. Ökostrom durch Zukauf von Zertifikaten lehnen Verbraucher ab. Händlermodell, Spendenmodell, Initiierungsmodell, CO2-Kompensationsgeschäfte - der Markt lässt gegenwärtig eine unübersichtliche Palette an Angeboten unter dem Begriff "Ökostrom" zu. "Die für Verbraucher wichtigen Kriterien finden sich in den Marktangeboten nur unzureichend wieder", berichtet Billen.

So erwarten die Verbraucher, dass Ökostrom zu 100 Prozent aus regenerativen Energiequellen erzeugt wird, die Herkunft transparent ist und der Anbieter einen Teil seiner Erlöse in den Bau neuer Anlagen investiert. Zudem wünscht sich etwa die Hälfte der Befragten eine zeitgleiche Erzeugung des Ökostroms zum Verbrauch, die Erzeugung in Deutschland sowie einen Direktbezug vom Stromerzeuger. Strom durch den Zukauf von Zertifikaten einen grünen Anstrich zu geben, lehnen die Verbraucher hingegen ab.

"Die Bundesregierung muss mit einem anspruchsvollen Standard und einem Label für Ökostrom rasch Klarheit in diesem wichtigen Stromsegment schaffen", fordert Billen. Das Wirtschafts-, Umwelt- und Verbraucherministerium sind jetzt gefordert, den Ausbau der nachhaltigen Energieerzeugung in transparente Bahnen zu lenken. Es müsse festgelegt werden, wer die Federführung bei diesem wichtigen Projekt hat.

Quelle: VZBV / bba

Eine Verwendung dieses Textes ist kostenpflichtig. Eine Lizenzierung ist möglich.
Bitte nehmen Sie bei Fragen Kontakt auf.