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Hellmann entwickelt europaweites Logistikkonzept

Rücknahmesystem für Solarmodule ist in Planung

Das Rücknahmesystem funktionsuntüchtiger Fotovoltaikmodule soll vereinfacht werden, in dem kommunale Sammelstellen eingerichtet werden.

Mit Fotovoltaik-Anlagen wird nicht nur Solarstrom produziert, sondern auch Abfall. Um das Rücknahmesystem funktionsuntüchtiger Fotovoltaikmodule zu vereinfachen, sollen jetzt kommunale Sammelstellen eingerichtet werden.

In Zusammenarbeit mit der Kummer Umweltorganisation GmbH und dem Energy Center der TU Darmstadt plant das Osnabrücker Unternehmen Hellmann Process Management ein europaweites Logistikkonzept, das zunächst in den Pilotregionen Deutschland und Spanien anlaufen soll. Das Logistikkonzept sei ökonomisch und ökologisch tragfähig, heißt es in einer Studie der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).

Sowohl lokale Installateure als auch bereits vorhandene Entsorgungsstrukturen sollen laut André Pohl, Geschäftsleiter von Hellmann Process Management, das System mit tragen helfen. Um die beteiligten Firmen zu informieren, sei zuerst eine Kommunikationskette nötig. Wenn das System einmal funktioniere, mache dies die Einführung  der defekten Solarmodule in den Recyclingprozess schnell und einfach.

Gefördert wird das Projekt mit knapp 100.000 Euro von der DBU. Die Fotovoltaik-Branche habe bereits begonnen, ein Recyclingsystem für Solarmodule zu entwickeln. Erste Verwertungsanlagen seien schon entstanden, heißt es weiter in der Pressemitteilung der DBU. Um Fotovoltaikanlagen nachhaltig zu betreiben, müsse jedoch auch die Rücknahme der ausgedienten Module optimal organisiert sein. Hier setze das Projekt an.

Die Solarmodule haben in der Regel eine Haltbarkeit von etwa 20 Jahren. Da die ersten Fotovoltaik-Anlagen in den 80er Jahren gebaut wurden, stelle sich nun vermehrt die Frage nach der Entsorgung, so Malte Dukat, Projektleiter bei Hellmann Process Management. Laut einer Studie des Instituts Ökopol GmbH müssten derzeit von den über 1,7 Millionen Solaranlagen in Deutschland jährlich 3.500 bis 4.000 Tonnen funktionsuntüchtige Solarmodule entsorgt werden. Die Prognosen für 2020 lägen sogar bei 35.000 Tonnen.

Die Kosten für die Entsorgung der defekten Fotovoltaikmodule ist noch nicht gesetzlich geregelt, wechselt also im Moment noch von Händler zu Händler. Im Elektrogesetz (ElektroG) ist die Rücknahme elektronischer Geräte bereits geregelt und obwohl Fotovoltaikmodule nicht im ElektroG behandelt werden, nehmen die meisten Händler die Fotovoltaik-Anlagen schon jetzt kostenlos zurück. lm

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