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Hersteller diskutieren in Husum verbindliche Zertifizierung

Markt für Kleinwindkraftanlagen legt kräftig zu

Auf der New Energy Husum präsentieren über 50 Hersteller von Kleinwindkraftanlagen ihre Produkte. © New Energy Husum

Bis 2020 wird der weltweite Markt für Kleinwindkraftanlagen rund 30 Prozent pro Jahr wachsen, prognostiziert Global Data. Grund ist die Zunahme von Förderprogrammen.

Der weltweite Markt für Kleinwindanlagen mit einer Leistung unter 100 Kilowatt (kW) boomt. Bis 2020 werden Anlagen mit einer Gesamtleistung von insgesamt 3726,5 Megawatt installiert sein, prognostiziert das Marktforschungsunternehmen Global Data. 2010 waren es 275,8 Megawatt, die Marktforscher erwarten also ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 30 Prozent. Als Grund für diese optimistische Prognose führen sie an, dass immer mehr Regierungen Förderprogramme für die Windkraft starten und das Interesse der Verbraucher wächst. Tatsächlich rückt die Kleinwindkraft auch hierzulande immer mehr in den Fokus, obwohl eine stärkere Förderung durch den Staat nicht absehbar ist. Allerdings ist der Markt sehr unübersichtlich.

Eine gute Gelegenheit, sich einen Überblick zu verschaffen bietet ab Donnerstag, 15. März, die Messe New Energy Husum. Mit 52 Anbietern sind hier deutlich mehr Unternehmen der Branche vertreten als auf vergleichbaren Messen, die sich den erneuerbaren Energien verschrieben haben. Mit Ausstellern von Kleinwindkraftanlagen stellt China die größte Auslandsfraktion, weitere Anbieter kommen aus der Schweiz, Dänemark und anderen europäischen Ländern. Ein Grund für die internationale Besetzung dürfte sein, dass parallel zur Messe der dritte World Summit for Small Wind stattfindet. 

Das internationale Branchentreffen widmet sich in diesem Jahr zwei sehr wichtigen Themen. So soll ein neues verlässliches Qualitätssiegel eingeführt werden, das Verbrauchern die zertifizierte Güte von Kleinwindanlagen signalisiert und so das Vertrauen in die Kleinwind-Technik langfristig stärkt. Das ist nötig, denn in dem unübersichtlichen Markt tummeln sich viele schwarze Schafe. "Wir unterstützen ein internationales Consumer-Label, wie es die Internationale Energie-Agentur erarbeitet hat. Dies ist eindeutig im Sinne der Verbraucher und dient auch dazu, den Aufwand für die Kleinwind-Hersteller in einem vertretbaren Rahmen zu halten", so Stefan Gsänger, Generalsekretär der World Wind Energy Association (WWEA), neben dem Bundesverband Kleinwindanlagen (BVKW) Schirmherr des Kongresses.

Weiteres Thema neben der verbindlichen Zertifizierung ist die Einigung auf übergreifende technische Standards. Diese sollen verbindlich sein und so weitere Innovationssprünge bei der Entwicklung von Kleinwindkraftanlagen begünstigen. Dabei geht es vor allem auch darum, die Anlagen effizienter und damit wirtschaftlicher zu machen. Denn nur dann lohnt sich der Betrieb auch in Ländern wie Deutschland.

Hierzulande werden Kleinwindkraftanlagen nicht besonders gefördert. Aktuell beträgt die Einspeisevergütung 8,93 Cent je Kilowattstunde, wenn die Anlage 2012 in Betrieb genommen wird. Die Degression beträgt ein Prozent, das heißt, im nächsten Jahr sind es nur noch 8,84 Cent und 2014 erhalten Kleinwindanlagenbetreiber 8,75 Cent je ins Netz eingespeister Kilowattstunde Strom. Bei diesen Vergütungssätzen lohnt sich eine Kleinwindkraftanlage derzeit nur, wenn der produzierte Strom weitgehend selbst verbraucht wird.

Kein Wunder also, dass die deutschen Hersteller wie PSW Energiesysteme ihre Anlagen derzeit hauptsächlich im Ausland verkaufen. In Großbritannien etwa boomt die Nachfrage derzeit, weil jeder Betreiber von Windrädern bis 1,5 kW Leistung über einen Zeitraum von 20 Jahren 40,3 Cent pro Kilowattstunde eingespeistem Strom erhält. Strom aus Anlagen von 1,5 bis 15 kW wird mit 31,1 Cent vergütet. Und auch in Dänemark ist Kleinwindkraft meist ein lohnendes Geschäft, denn dort können die Betreiber ihren Zähler einfach rückwärts laufen lassen, wenn sie Strom ins Netz einspeisen.

PSW präsentiert auf der Kleinwindmesse New Energy Husum eine neue Produktserie. Die bestehende Palette wurde komplett überarbeitet und durch eine 20-kW-Turbine ergänzt. Damit bietet das Unternehmen Anlagen mit einer Nennleistung von 5 KW, 10,5 kW, 14,5 kW und 20 kW an. Das besondere der PSW-Anlagen ist die Installation von Generator und Elektronik im Unterbau der Anlage und nicht wie üblich in der Gondel. Die mechanische Kraftübertragung erfolgt über eine im Stahlrohrmast liegende Welle. Das erleichtert Service und Wartung der Kleinwindkraftanlagen. Zudem ist für den Aufbau aufgrund des deutlich geringeren Gewichts der Gondel kein Kran nötig. Die Aufrichtung erfolgt dem Hersteller zufolge mit einem hydraulischen Kippsystem.

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