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Lokale Vermarktung von Strom soll Geringverdienern nutzen

Lichtblick liefert Eigenstrom an Mieter

Mieter erhalten Zugriff auf PV-Strom vom Dach. © Lichtblick

Der Stromanbieter Lichtblick hat damit begonnen, Mieter mit Solarstrom zu versorgen. Das ist häufig noch mit rechtlichen Hürden verbunden.

Seit Monatsbeginn beliefert der Hamburger Stromanbieter Lichtblick Mieter im Gelben Viertel in Berlin Hellersdorf mit einer Kombination aus lokal erzeugtem Solarstrom vom Dach und Ökostrom aus dem Netz. Es ist nach Angaben des Herstellers das größte kommerzielle Projekt zur Direktlieferung von erneuerbaren Energien an Mieter. Einige Wohnungsgesellschaften haben in der Vergangenheit eigene Gesellschaften gegründet, um <link heizung-warmwasser aktuelles artikel foerderung-fuer-mini-kwks-laeuft-gut-an-2835.html aus>Strom aus Kraft-Wärme-Kopplung vermarkten zu können. Die Hürden sind aber hoch.

Während Hausbesitzer schon lange vom Eigenstrom aus Solar und Blockheizkraftwerken profitieren können, ist dies <link solar-geothermie aktuelles artikel mieter-sollen-pv-besser-nutzen-koennen-3835.html fordert pv-strom-nutzung für>für Mieter schwierig. Das soll sich mit Zuhausestrom ändern. Für den lokal vermarkteten Solarstrom wird keine Förderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) beansprucht. Das von allen Stromverbrauchern finanzierte EEG werde damit laut Lichtblick um bis zu 200.000 Euro im Jahr entlastet.

Lichtblick-Chef Heiko von Tschischwitz fordert die Bundesregierung auf, bei der <link fileadmin user_upload bauen_und_sanieren solar_und_geothermie entwurf-eines-gesetzes-grundlegenden-reform-eeg.pdf _blank>EEG-Reform den Weg für lokale Vermarktungsmodelle frei zu machen. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel will Verbraucher lokal erzeugten Stromes künftig an der Finanzierung des EEG beteiligen.

Allerdings könnten Mieter – die schon heute 4,3 Cent EEG-Umlage für den Eigenverbrauch zahlen – weiterhin gegenüber Hausbesitzern und Unternehmen benachteiligt werden. Je nach Stromquelle sollen sie 2 bis 6,3 Cent mehr EEG-Umlage pro Kilowattstunde Vor-Ort-Strom zahlen. Damit wird eine Familie, die zur Miete wohnt, pro Jahr um bis zu 150 Euro höher belastet als eine Familie, die ein Eigenheim mit PV besitzt und auch in Zukunft keine EEG-Umlage zahlt. 

Lichtblick schlägt weiterhin vor, den lokalen Stromverbrauch aus Fotovoltaik und Blockheizkraftwerken erst ab einer Anlagengröße von 50 Kilowatt elektrischer Leistung an der EEG-Umlage zu beteiligen.

Im Gelben Viertel in Berlin Hellersdorf hat der PV-Anlagenbetreiber p-vb seit 2012 auf 50 Mietshäusern der Stadt und Land Wohnbauten-Gesellschaft mbH die mit einer Leistung von 1.600 Kilowatt größte Fotovoltaikanlage auf deutschen Wohngebäuden installiert. Hier leben rund 3.000 Mietparteien. Im ersten Schritt gilt das Angebot für rund 1.000 Mietparteien. Quelle: Lichtblick / pgl

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