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Einige Marktteilnehmer erwarten erneut Nachfrageschub

Fotovoltaik-Markt hat sich beruhigt

Die Nachfrage nach Fotovoltaik-Anlagen entwickelt sich verhalten. Bild: MHH Solar

Nach der Senkung der Einspeisevergütung für Solarstrom hat sich der Markt etwas beruhigt. Während die Hersteller nach wie vor gut ausgelastet sind, nutzen Handwerker den Nachfragerückgang zum Überstunden-Abbau.

Nachdem die Senkung der Einspeisevergütung zum 1. Juli 2010 um 13 Prozent im Mai und Juni für einen Run auf Fotovoltaik-Anlagen gesorgt hatte, hat sich die Lage am Markt inzwischen beruhigt. Hersteller wie Schott Solar sprechen aber nach wie vor von einer guten Auftragslage. "Die enorme Nachfrage im Juni hat zu Engpässen bei Modulen und vor allem Wechselrichtern geführt, die inzwischen behoben sind. Allerdings sind wir nach wie vor komplett ausverkauft", berichtet Schott Solar-Sprecher Lars Waldmann. Auch der Anbieter Aleo Solar berichtet, dass weiterhin rund um die Uhr im Mehrschichtsystem produziert wird.

Waldmann zufolge hat der Gesetzgeber mit der weiteren Senkung der Einspeisevergütung zum 1. Oktober dafür gesorgt, dass der Druck auf dem Markt hoch bleibt. Ab dem ersten Oktober erhalten Fotovoltaik-Anlagenbetreiber noch einmal 3 Prozent weniger für ihren Solarstrom.

"Seit Mitte Juli werden bei uns wieder mehr Angebote für Fotovoltaik-Anlagen angefordert", berichtet Hendrik Lemmer vom EnBauSa.de-Partner Quotatis. Quotatis vermittelt Anfragen von Kunden an Handwerker. Von April bis Mitte Juli waren die Anfragen im Bereich Fotovoltaik extrem eingebrochen, Lemmer spricht von 50 Prozent. 


Handwerker bauen Überstunden ab

Hintergrund war neben der Verunsicherung durch die anhaltende Diskussion über die Einspeisevergütung die Komponentenknappheit sowie die extreme Auslastung der Handwerker. Die arbeiteten im Juni nahezu rund um die Uhr. Dabei sammelten sich eine Menge Überstunden an, die nun sukzessive abgebaut werden. "Bei mir sind derzeit alle Mitarbeiter im Urlaub", berichtet etwa Rolf Schmidt vom Tübinger Unternehmen Suntech.

Aleo Solar erwartet auch für den weiteren Jahresverlauf in Deutschland eine ruhige Marktentwicklung. Zugleich sei in den anderen europäischen Kernmärkten eine starke Nachfrage zu verzeichnen, weshalb im zweiten Halbjahr verstärkt die internationalen Märkte bedient werden könnten. Marktbeobachtern zufolge ist es auf diese verstärkte Nachfrage aus Ländern wie Frankreich oder Italien zurückzuführen, dass die Modulpreise im Juli zunächst gestiegen sind.

Demgegenüber geht Schott-Sprecher Waldmann auch in diesem Jahr von einer Jahresend-Ralley aus. Denn zum 1.1.2011 wird die Einspeisevergütung noch einmal um mindestens neun Prozent gesenkt. Für jedes Gigabyte Zubau über 3,5 Gigawatt kommt ein weiterer Prozentpunkt dazu, so dass bei einem Gesamtzubau von acht Gigawatt in 2010 die Einspeisevergütung 2011 um 13 Prozent gesenkt wird. Marktforscher gehen von einem Gesamtmarkt von sechs bis acht Gigawatt aus.

Auch wenn Waldmann beteuert, dass die Modulpreise weiter sinken werden, ist ungewiss, ob sich Fotovoltaikanlagen ab Januar 2011 noch rentieren. Derzeit ist das laut Berechnungen des Europressediensts noch der Fall. Silke Thole

Vergütungen ab 1.07.2010 laut EEG-Novelle 2010
Anlage=<30kW30-100kW>100-1000kW
auf/an Gebäuden bzw. Lärmschutzwand34,05ct/kWh32,39ct/kWh30,65ct/kWh
Eigenverbrauch anteilig bis 30 %17,67ct/kWh16,01ct/kWh14,27ct/kWh
Eigenverbrauch anteilig > 30 %22,05ct/kWh20,39ct/kWh18,65ct/kWh


Vergütungen ab 1.10.2010 laut EEG-Novelle 2010
Anlage=<30kW30-100kW>100-1000kW
auf/an Gebäuden bzw. Lärmschutzwand33,03ct/kWh31,42ct/kWh29,73ct/kWh
Eigenverbrauch anteilig bis 30 %16,65ct/kWh15,04ct/kWh13,35ct/kWh
Eigenverbrauch anteilig > 30 %21,03ct/kWh19,42ct/kWh17,73ct/kWh

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