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Konkrete Tipps für Stadtplaner

EU-Projekt macht solare Potenziale transparent

Projekt macht solare Potenziale transparent. © BSW

Ihre Potenziale für Solarthermie und Fotovoltaik haben sechs europäische Städte im Forschungsprojekt Polis aufgeschlüsselt.

Im Rahmen des von der Europäischen Kommission geförderten Forschungsprojektes Polis haben sechs europäische Städte ihre solarenergetischen Potenziale durch Maßnahmen der Stadtentwicklung, der Stadtplanung und durch andere kommunale Aktivitäten mobilisiert.

Seit 2009 haben sie dazu solare Aktionspläne entwickelt und Pilotprojekte umgesetzt. Die in der Praxis gewonnenen Erkenntnisse sind jetzt in Empfehlungen und Handlungsanleitungen für Stadtplaner in Europa übersetzt worden. Das Beratungsunternehmen Ecofys war Gesamtkoordinator des Projektes.

Ein wesentliches Ziel des Projektes bestand darin, Netzwerke zu schaffen, die auf lokaler und europäischer Ebene kommunale Entscheidungsträger, Stadtplaner, Vertreter lokaler Wirtschaft, Energieexperten und weitere Interessengruppen zusammenbringen.

Das Team entwickelte zehn thematische Leitfäden, welche die Vorgehensweise und den Umsetzungsprozess von Maßnahmen zur Erschließung solarer Potenziale beschreiben. Zu diesen Maßnahmen zählen unter anderem solare Potenzialstudien, Möglichkeiten der Festsetzung von Anforderungen an neue Baugebiete sowie Instrumente als Hilfestellung zur Bewertung von Gebäuden. Ergänzend zu den Leitfäden erstellte das Team Länderübersichten mit Informationen zu den entsprechenden Rahmenbedingungen in den einzelnen Ländern.

Zu den beteiligten Städten zählten München, Lissabon, Vitoria-Gasteiz, Paris, Malmö und Lyon. Jede Stadt erarbeitete gemeinsam mit ihrem technischen Partner einen solaren Aktionsplan. Im Rahmen dieser Pläne wurden Pilotprojekte in den vier Kategorien "Identifizierung des solaren Potenzials", "Mobilisierung des solaren Potenzials", "Solare Planung" sowie "Politische und rechtliche Instrumente" entwickelt. Die lokalen Maßnahmen der insgesamt 19 Pilotprojekte setzten die Städte mit Unterstützung ihrer technischen Partner innerhalb der Projektlaufzeit von 2009 bis August 2012 um.

"Polis hat gezeigt, welche Bandbreite an Maßnahmen sowohl auf technischer Seite als auch auf Prozessebene möglich ist. Die Maßnahmen reichten von Solarkatastern über Mobilisierungs- und Informationskampagnen bis hin zu konkreten Projekten auf Siedlungsebene. Selbst politische und rechtliche Instrumente wurden umgesetzt", erklärt Sigrid Lindner, Projektkoordinatorin bei Ecofys.

Bei dem Vorhaben wurden auch europaweit gemachte Erfahrungen aus bereits durchgeführten Projekten der solaren Stadtplanung berücksichtigt. Polis sammelte Best-Practice-Beispiele aus verschiedenen Städten, überprüfte und bewertete diese in Bezug auf ihre Übertragbarkeit. Auf der Projektwebsite wurde eine Toolbox mit vorhandenen und neu entwickelten Arbeitshilfen und Planungsinstrumenten zusammengestellt.

Vor allem kommunale Planungsbehörden wurden stark in das Projekt eingebunden, da sie in erster Linie für die urbane Entwicklung zuständig sind. Auch zwischen den Städten fand ein enger Austausch statt, um die Erkenntnisse aus den Pilotprojekten zu teilen. "Die heutige Stadtplanung definiert unsere Lebensräume der Zukunft - häufig für mehrere Jahrhunderte - und darf dabei gesellschaftlichen Trends und Entwicklungen nicht im Wege stehen. Wenn wir heute die Sonne bei der planerischen Konzeption unserer Städte berücksichtigen, wird sie zum Wohlergehen der Menschen beitragen, ob als Strom, Wärme oder Licht", so Ramon Arndt, Projektverantwortlicher bei der Stadt München.

In einem Folgeprojekt, das sich derzeit in der Beantragungsphase befindet, soll ein Trainingsprogramm für Experten entwickelt werden, in dem nachhaltige Stadtplanung, insbesondere solarer Städtebau, vermittelt wird. Quelle: Ecofys / pgl

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