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Zweites Ritter XL Großprojekt innerhalb eines Jahres

Büsingen baut Großanlage für Solarthermie

Solarthermische Großanlagen können bestehende Nahwärmenetze ergänzen. © Ritter XL Solar

In Büsingen im Landkreis Konstanz entsteht derzeit eine solarthermische Großanlage, die künftig im Sommer einen Großteil der Wärme für das Büsinger Nahwärmenetz zur Verfügung stellen soll.

In Büsingen im Landkreis Konstanz entsteht derzeit eine solarthermische Großanlage, die künftig im Sommer einen Großteil der Wärme für das Büsinger Nahwärmenetz zur Verfügung stellen soll. Sie ergänzt eine bestehende Biomasseanlage. Ziel ist die 100prozentige Versorgung mit erneuerbarer Energie. Für die Umsetzung hat Planer Solarcomplex in Büsingen den Solarthermie-Anbieter Ritter XL Solar ins Boot geholt.

Büsingen gehört zwar zu deutschem Hoheitsgebiet, ist jedoch Teil der Schweizer Wirtschaftszone. Aus diesem Grund gelten hier teilweise andere Gesetze – unter anderem gilt hier das EEG nicht. Ein Nachteil, der sich nun sogar bezahlt macht, denn Solarcomplex hat die Energieversorgung mit erneuerbaren Energien in Büsingen ausschließlich nach der Energieeffizienz der eingesetzten Anlagen geplant. Und diese ist den Planern zufolge bei der Solarthermie viermal höher als bei der geförderten Fotovoltaik.

Detlev Seidler, Projektverantwortlicher bei Ritter XL Solar: "Oft können solche Systeme mit den durch das EEG geförderten preislich nicht mithalten, obwohl sie effizienter sind. In Büsingen haben wir diesen Nachteil nicht und sind dadurch mit der Solarthermie und unseren hocheffizienten Vakuum-Röhrenkollektoren erste Wahl." Für die solarthermische Versorgung werden in Büsingen Module mit insgesamt 1.090 Quadratmetern Kollektorfläche eingesetzt, größtenteils auf einer Freifläche neben der Heizzentrale – ein neuer Ansatz für die Wärmeversorgung in Deutschland, dem Experten jedoch eine große Zukunft vorhersagen. Zu diesen Experten gehört Michael Nast vom Institut für Technische Thermodynamik des DLR in Stuttgart. Auf dem 23. Symposium Thermische Solarenergie des Ostbayerischen Technologie-Transfer-Instituts Otti in Bad Staffelstein wies er dem Projekt in Büsingen Pilotcharakter zu.

"Aufgrund der durch das Marktanreizprogramm gegebenen Impulse wurden seit dem Jahr 2008 einige tausend Wärmenetze für erneuerbare Energien im ländlichen Raum realisiert", berichtete Nast. Da hier meist Platz für Freiflächenanlagen vorhanden sei, könnten diese Anlagen mit kostengünstiger solarer Wärme erweitert werden. Große Kollektorfelder sind laut Nast kostengünstiger als thermische Solaranlagen für einzelne Gebäude, bei denen die prognostizierten Kostendegressionen bisher ausgeblieben sind. Hinzu kommt, dass der Tilgungskostenzuschuss für Kollektorfelder, die in Wärmenetze einspeisen, im Marktanreizprogramm von 30 auf 40 Prozent erhöht worden ist.

In Büsingen ergänzt die Solarthermieanlage eine bestehende Biomasseanlage. In den Sommermonaten übernimmt die Solarthermieanlage vorrangig die Energieversorgung, in den Übergangszeiten unterstützt sie die Biomasseanlage. Auf diese Weise werden die Betriebskosten der Biomasseanlage gesenkt und die Lebensdauer der zwei Biomassekessel von je 900 und 450 Kilowatt Leistung deutlich verlängert, weil die Kessel nicht durchgehend in Betrieb sind. Quelle: Ritter XL Solar / sth

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