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Forschung nach den Ursachen hat begonnen

Nach Geothermie-Bohrung sind Häuser abgesackt

In Eltingen bei Stuttgart sind nach Erdwärmebohrungen Häuser in der Umgebung abgesackt. Nun hat die Ursachenforschung begonnen.

Im Leonberger Ortsteil Eltingen bei Stuttgart sind laut Berichten der Leonberger Kreiszeitung unmittelbar nach Erdwärme-Bohrungen in der Nachbarschaft Häuser abgesackt. Der Schaden soll in die Hunderttausende gehen. Ein Haus darf nur noch auf eigene Gefahr betreten werden.

Das Landratsamt Böblingen, das für die Genehmigung verantwortlich ist, nennt eine Geothermie-Bohrung als "mögliche Ursache". Die Bohrungen sollen von einer erfahrenen Firma vorgenommen worden sein. Mittlerweile ist das Landesbergamt in Freiburg eingeschaltet, um die Ursache zu ermitteln. Im Landkreis Böblingen sind zwischen 600 und 700 Anlagen in Betrieb, bislang kam es nach Angaben des Landratsamts zu keinen Problemen dabei.

Deutschlandweit gibt es rund 300.000 Projekte der oberflächennahen Geothermie. "Diese Erfolgsgeschichte der oberflächennahen Geothermie darf nicht durch einen Vertrauensverlust in der Bevölkerung verspielt werden", kommentiert der Bundesverband Geothermie und spricht sich dafür aus, schnell nach den Ursachen der Schäden in Leonberg zu forschen. In Eltingen ist mittlerweile das Bohrloch mit Zement gefüllt. Danach kam es nicht zu weiteren Schäden.

Der Südweststaat hat Erfahrungen mit Bauschäden durch Tiefenbohrungen. Der kleine Ort Staufen im Marktgräfler Land am Fuße des Südschwarzwalds hat seit 2008 bundesweite Bekanntheit erlangt, als sich nach Bohrungen die historische Altstadt abgesenkt hat. Die Suche nach den Schuldigen dauert dort noch an.

Baden-Württembergs neuer Umweltminister Franz Untersteller, Grüne, gilt als Verfechter der oberflächennahen Erdwärme. Sein Ministerium erarbeitet derzeit eine Richtschnur für Behörden und Bauherren, um die Qualität der Bohrungen zu sichern. pgl

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