Newsletteranmeldung:

Solarthermie und Fotovoltaik können Ziegel ersetzen

Intersolar zeigt Erweiterungen bei der Dachintegration

Gute Aussichten mit Energiedächern auf der Intersolar. Bild: Grund-Ludwig

Die Hersteller haben auf der Intersolar ihre Produktpalette für dachintegrierte Systeme ausgeweitet. Panotron hat erstmals seine Hybrid-Ziegel gezeigt.

Auf der Intersolar in München waren neue Produkte zu sehen, die Fotovoltaik und Solarthermie im Dach integrieren. So hat die Schweizer Panotron einen Dachziegel entwickelt und in München erstmals gezeigt, der Strom und Wärme erzeugt. Hybridsysteme gibt es schon, aber nicht als Ziegel. Solarworld hat das Sundeck-Unterdach präsentiert.

Vor allem in der Sanierung sind Lösungen gefragt, die eine konventionelle Dachdeckung durch Solarthermie- und Fotovoltaikmodule ersetzen, aber die klassische Dachoptik beibehalten. Nelskamp bedient dieses Segment seit gut einem Jahr mit Dachpfannen, die solare Wärme erzeugen. Panotron deckt nun sowohl Fotovoltaik als auch Solarthermie ab. Die flachen Tonfalzziegel haben monokristalline Fotovoltaik-Module ausgerüstet. Als Unterkonstruktion dient eine Alu-Schiene, die Wasser transportiert, aber auch Strom. Mit dem System können in Zukunft Ziegeldächer unauffällig mit einer Solaranlage ausgerüstet werden - auch auf denkmalgeschützten Altbauten, Gebäuden in Baugebieten mit Gestaltungssatzung und anspruchsvollen Architektenhäusern, erklärt Panotron.

Das Untenehmen setzt dabei auf den Bedarf hoch wärmegedämmter Neubauten mit Niedrigtemperatur-Heizsystemen wie Flächenheizungen. "Der Energie-Ertrag soll den Bedarf eines Vierpersonenhaushalts decken", erklärt Erfinder Jürg Schwarzenbach. Nelskamp adressiert ebenfalls Häuser, bei denen Ziegel gewünscht oder vorgeschrieben sind, etwa bei denkmalgeschützten Bereichen. Der Nelskamp-Ziegel erzeugt allerdings nur Wärme, keinen Strom.

Andere Lösungen wie die von Solarworld setzen auf Dachintegration mit Fotovoltaik-Optik, aber ebenfalls auf den Ersatz der Dacheindeckung. Dazu hat das Unternehmen in München ein dachgleiches Fotovoltaik-System namens Sundeck gezeigt, bei dem die Regenwasserführung hinter den Fotovoltaik-Modulen erfolgt. Es ist für Dachneigungen zwischen 15 und 60 Grad geeignet. Als multifunktionale Lösung zur Dachintegration ist es anstelle von herkömmlicher Dacheindeckung sowohl im Neubau als auch für die Nachrüstung oder Dachsanierung einsetzbar. Sundeck kann als Komplettdach oder als Teildacheindeckung verbaut werden. Durch die geringe Höhe integriert es die Solarmodule auf gleicher Höhe mit den Dachpfannen.

Dachspezialist Eternit tritt mittlerweile ebenfalls mit einem eigenen Fotovoltaik-System namens Solesia an, das im Frühjahr erstmals gezeigt wurde. Es ist auf Dachkonstruktionen mit Dachsteinen und Wellplatten von Eternit abgestimmt. Das System hat eine Nennleistung von 77 Watt Peak und kostet inklusive Installation zwischen 3.800 und 4.000 Euro pro Kilowattpeak Leistung. Damit konkurriert Eternit mit Ansätzen von Systaic, die in München nicht vertreten waren, und dem Sunroof von Roto. Heizungsexperte Wolf tummelt sich ebenfalls in diesem Marktsegment und hat ein Solardach angekündigt. In vier bis sechs Wochen werde es lieferbar sein, verspricht das Unternehmen. Preise will man im Moment noch nicht nennen, über die denke man noch nach.

Roto und Wolf kombinieren Solarthermiekollektoren und Fotovoltaikmodule im Dach, ähnliche Lösungen gibt es auch von Schüco. Systaic arbeitet mit einem etwas anderen Ansatz und verwendet Fotovoltaikmodule sowie deren Abwärme. Die Nutzung der Fotovoltaik-Wärme sorgt für kühlere Fotovoltaikmodule. Dadurch sollen die Erträge steigen. pgl

Eine Verwendung dieses Textes ist kostenpflichtig. Eine Lizenzierung ist möglich.
Bitte nehmen Sie bei Fragen Kontakt auf.