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50.000 Dächer sollen neu zur Energienutzung gewonnen werden

Grün-Schwarz startet Offensive für Solardächer

Franz Untersteller bleibt Umweltminister in Baden-Württemberg. © Fanni Fazii

Die grün-schwarze Koalition in Baden-Württemberg startet eine Offensive für die Nutzung von Dächern zur Energiegewinnung.

In Baden-Württemberg hat sich die erste grün-schwarze Landesregierung gebildet. Verantwortlich für den Bereich Erneuerbare Energien bleibt Umweltminister Franz Untersteller. Er wird sich auf Gegenwind einstellen müssen. Die Aussagen zum Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz, das durch den Pflichtanteil für Erneuerbare auch in der Sanierung bundesweit ein Unikat ist, sind im Koalitionsvertrag vage. Man werde es "einer umfassenden Evaluierung unterziehen und es gegebenenfalls weiterentwickeln", heißt es im Koalitionsvertrag. Im Rahmen der Überprüfung des Wärmegesetzes wolle man prüfen, ob eine deutliche CO2-Einsparung gegenüber dem Ist-Stand auch bei einem Einsatz von herkömmlicher Technik honoriert werden könne, heißt es im Koalitionsvertrag weiter. Als Bekenntnis zum Umstieg auf Erneuerbare liest sich das nicht.

Gute Nachrichten gibt es für all diejenigen, die ihre Dächer zur Energieerzeugung verwenden wollen. Auf weiteren 50.000 Dächern im Land soll laut Koalitionsvertrag die Nutzung von Solarenergie realisiert werden. Um das zu erreichen, will Grün-Schwarz die bestehende Benachteiligung von Mietern gegenüber Eigentümern bei der Nutzung von Strom vom eigenen Dach beseitigen. "Dazu werden wir ein Programm entwickeln, das die Kosten der hierfür erforderlichen zusätzlichen Zähler- und Netztechnik in Mietshäusern fördert", so das Versprechen im Koalitionsvertrag. Unabhängig davon setzt sich die neue Regierung dafür ein dass im EEG Mieter analog zu Eigentümern teilweise von der EEG-Umlage befreit werden. Auch KWK-Förderung ist angedacht, aber noch ohne konkrekte Aussagen zur Ausgestaltung.

Dächer von Landesimmobilien sollen Energie gewinnen

Beim Hochbau des Landes will die Landesregierung die Grundsätze des nachhaltigen Bauens beim Neubau und bei der Sanierung von Landesgebäuden durchsetzen. "Wir wollen die Dächer der landeseigenen Liegenschaften verstärkt als Flächen zur Energiegewinnung mit Photovoltaik oder Solarthermie selbst nutzen oder Dritten zur Verfügung stellen", sieht der Koalitionsvertrag vor.

Mittelfristig bekennt sich die Koalition zu einer Dekarbonisierung von Strom, Wärme und Verkehr, aber mit einem Zeithorizont bis zur Mitte des Jahrhunderts. Man wolle "einen bundesweiten Dialogprozess anstoßen, mit dem das Ziel verfolgt werden soll, mit einem realistisch zeitlich gestuften Plan, der die Fragen von Strukturwandel, Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit beinhaltet, die Dekarbonisierung zu erreichen", so die Koalitionäre.

Das für Kommunen, Vereine und kleine und mittelständische Unternehmen wichtige Förderprogramm Klimaschutz-Plus wird aufgestockt, damit es ganzjährig zur Verfügung steht. Konkrete Zahlen liegen aber noch nicht vor.

Einen höheren Stellenwert soll außerdem das Bauen mit Holz erhalten. Die Landesregierung will das Bauen mit klimaschonenden und nachhaltigen Baustoffen fördern. pgl

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