Newsletteranmeldung:

In drei Jahren sollen acht Prozent des Lichts umgewandelt werden

Forscher wollen Alternativen zu Batteriespeicher zeigen

Roel van de Krol forscht an Speichern für Solarstrom. © P. Dera

Forschungsprojekt will in drei Jahren Alternativen zu Batteriespeichern zeigen. Basis ist die Erzeugung von Wasserstoff per Elektrolyse.

An einer Alternative zu herkömmlichen Batteriespeichern für Solarstrom arbeitet das Forschungsprojekt Pecdemo. Das Prinzip: Auf eine Solarzelle wird eine Photoanode aufgebracht. Diese Schicht wird in Wasser eingetaucht. So wird per Elektrolyse Wasserstoff erzeugt. Der lässt sich speichern und in Brennstoffzellen für Autos nutzen. Er kann auch in Methangas umgewandelt und dann vielfältig genutzt werden.

Geforscht wird daran schon länger. Bisher war ein Problem die Korrosion der Solarzellen. Das soll die Beschichtung lösen. Ein Handicap war bislang auch der Preis. Es gab in den USA schon Versuche, die zu einer besseren Energieausbeute kamen, jedoch mit teuren Solarzellen. Die Forschergruppe um Professor Roel van de Krol verwendet kostengünstiges Wismut-Vanadat.

Dass es im kleinen Maßstab funktioniert, haben die Forscher der Helmholtz-Gemeinschaft in Berlin und der TU Delft bereits gezeigt. Im August 2013 haben sie einen ersten Prototypen vorgestellt. Der war wenige Zentimeter groß und konnte immerhin bereits 5 Prozent des Sonnenlichts nutzen. Nun sind die Ziele ehrgeiziger: 8 Prozent Wasserstoff aus Sonnenenergie sollen genutzt werden, in drei Jahren soll die Materialentwicklung fertig sein. Es soll am Ende des Forschungsprojekts, das im April anläuft, bereits eine Fläche von 50 Quadratzentimetern besitzen und mehr als tausend Stunden lang stabil bleiben. Ab 10 Prozent gilt ein System als industriell kommerzialisierbar. Dieser Schritt soll in weiteren Projekten erfolgen.

Es ist selten, dass Forscher sich bereits zu Beginn eines Forschungsprojekts so konkret festlegen, aber van de Krol, der das EU-Projekt koordiniert, ist "durch den rasanten Fortschritt in den letzten fünf Jahren zuversichtlich, dass wir das schaffen können. Mit der großen Fläche zeigen wir, dass solche Systeme nicht nur im Labor funktionieren, sondern sich auch hochskalieren lassen, so dass sie für echte Anwendungen interessant werden."

Neben dem Helmholtz Institut und der TU Delft hat van de Krol renommierte Partner mit ins Boot geholt: das Berliner Kompetenzzentrum für Photovoltaik PVcomB und DLR, die Gruppe um Michael Graetzel von der Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne, Schweiz, das Israel Institute of Technology in Haifa, Israel sowie die Universität Portugal. Industriepartner sind Evonik und Solaronix. von Pia Grund-Ludwig

Eine Verwendung dieses Textes ist kostenpflichtig. Eine Lizenzierung ist möglich.
Bitte nehmen Sie bei Fragen Kontakt auf.