Hacker sollen keinen Zugriff haben

Prüflabor zertifiziert Sicherheit von Smart Homes

Smart-Home-Lösungen können sich in Testlabors Sicherheitszertifikate ausstellen lassen.

Das Prüf- und Zertifizierungsinstitut des VDE hat ein Prüflabor für Smart-Home-Lösungen eingerichtet. "Wir haben eine Smart-Home-Testplattform entwickelt, die die neutrale Prüfung der Produkte und Systeme sicherstellt. Ein wesentlicher Teil der Prüfung bezieht sich dabei auf die IT-Sicherheit, um rechtzeitig zu erkennen, wo potenzielle Angriffe drohen könnten", sagt Bernd Franke, Leiter Strategieentwicklung und Information gegenüber EnBauSa.de.

Durch die Heimvernetzung und die Kommunikation zwischen verschiedenen Smart-Home-Geräten ergeben sich zwangsläufig Bedrohungsszenarien in Bezug auf Daten- und Informationssicherheit. Diese Szenarien hat der VDE analysiert und Maßnahmen ermittelt, um diese Bedrohungen abzuwehren. Durch die Prüfungen sollen die Smart-Home-Anwender wissen, welches Sicherheitsniveau eingehalten wird. Dass das notwendig ist, war spätestens dann offensichtlich, als ein Miniblockheizkraftwerk von Vaillant Ziel von Internet-Hackern wurde.

Der VDE hat Standards und Prüfpläne entwickelt, um die Daten- und Informationssicherheit der unterschiedlichsten Smart-Home-Systeme zu prüfen. Sie sollen Herstellern helfen, Produkte für die digitale Heimvernetzung gegen Bedrohungen effektiv zu schützen. Hersteller können gegenüber dem Benutzer mit dem Prüfsiegel belegen, dass sie ihrer Sorgfaltspflicht nachkommen. Ein weiterer Aspekt für die Prüfung ist ihre funktionale Sicherheit.

Prüfungen im Einzelfall nehmen unter anderem auch Organisationen wie der TÜV Nord vor, der das RWE-Produkt getestet hat. Immer mehr Anbieter seien sich der Herausforderung bewusst, die eine Absicherung der Datenkommunikation mit sich bringe, sagte Enrico Löhrke, Geschäftsführer der inHaus GmbH in Duisburg gegenüber EnBauSa.de. Noch gebe es viele herstellergebundene Lösungen, bei denen der Schaden durch einen Hackerangriff begrenzt bleibe, "doch spätestens wenn die universelle Fernbedienung kommt, wird es ernst", so Löhrke. Daher führe langfristig kein Weg daran vorbei, dass die Sicherheitslösungen direkt in die Anwendungen und Steuerungen integriert sind. von Pia Grund-Ludwig

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