Einzelsysteme arbeiten im Team meist nicht effizient

Forschungsprojekt optimiert das Zusammenspiel von Energieerzeugern

Mit institutseigenen Testplattformen bilden Wissenschaftler sowohl die Erzeuger- als auch die Lastenseite realitätsnah ab. © EWE - Next Energy

Im Forschungsprojekt "Intelligentes Heim- und Energiemanagement" suchen Wissenschaftler nach Wegen, wie energiesparende Einzelsysteme auch im Zusammenspiel möglichst energieeffizient arbeiten können.

Im Rahmen des Forschungsprojekts "Intelligentes Heim-Energiemanagement iHEM" entwickeln Wissenschaftler Konzepte für eine Hausenergieversorgung, die mit einem übergeordneten intelligenten Managementsystem einen wirtschaftlicheren und effizienteren Gesamtbetrieb von Gebäuden ermöglichen ohne, dass der Komfort eingeschränkt wird. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert, es startete im Juli 2014 und läuft drei Jahre.

Rund ein Viertel des gesamten deutschen Energiebedarfs entfällt allein auf den Strom- und Wärmebedarf in privaten Wohngebäuden. Den Wissenschaftlern zufolge ließen sich hier deutliche Einsparungen erzielen, wenn zwei Faktoren stärker in das Gebäude-Energiemanagement miteinbezogen würden: das individuelle Verbrauchsverhalten sowie die dezentrale Bereitstellung und Speicherung von Erneuerbaren Energien.

Eine der Hauptursachen für ineffizient arbeitende Systeme liege in der nicht harmonisierten Betriebsführung einzelner Geräte. "Zwar werden für die Energieversorgung in Wohngebäuden zahlreiche energieeffiziente Einzel- oder Komplettsysteme angeboten. Die Praxis zeigt jedoch, dass aus der Kombination unterschiedlicher Erzeugersysteme in der Regel nicht die effizienten Kennzahlen resultieren, die die optimierten Einzelsysteme erwarten ließen", erklärt Marco Zobel, iHEM-Projektleiter beim EWE-Forschungszentrum Next Energy . "Deshalb wollen wir gangbare und bezahlbare Lösungen zur Realisierung einer effizienten Gesamtbetriebsweise entwickeln, ohne dabei Komfort und Behaglichkeit zu beeinträchtigen".

Mit einem modularen Ansatz soll grundsätzlich ermöglicht werden, Einzelsysteme wie Solarthermie, PV-Anlage, KWK-Anlage, Heizgeräte sowie thermische oder elektrische Speicher speziell für die Anforderungen des Objekts und des Kunden auszuwählen. Um sie zu einem effizienten und vorausschauenden Gesamtsystem zu kombinieren, wird in das iHEM-Projekt neben der technischen Optimierung der Einzelkomponenten ein weiterer Aspekt einbezogen: Die Berücksichtigung von Wetter- und Bedarfsprognosen.

Anhand von Daten zu Außentemperatur, Sonnenstunden und Nutzerverhalten soll ein lernfähiges übergeordnetes Managementsystem priorisieren, welches Einzelsystem in der jeweiligen Anwendung und Situation bevorzugt zum Einsatz kommt. Entsprechend sind Partner wie der Projektkoordinator Mediocontrol aus Augsburg oder der Bereich Energiemeteorologie der Universität Oldenburg in das Forschungsvorhaben eingebunden. Quelle: Next Energy / sth

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