Projekt an der Uni Weimar erhält Unterstützung

Forschungsgerät Feelix hilft bei der Raumklima-Forschung

Feelix kann über Atmung und Haut Wärme an die Umgebung abgeben. © Bauhaus-Universität Weimar

Das neue Forschungsgerät Feelix an der Bauhaus-Universität Weimar fühlt Behaglichkeit. Zudem kann damit der Einfluss des Nutzers auf das Raumklima gemessen werden.

Mit Hilfe des menschenähnlichen Forschungsgerätes Feelix können Forscher an der Bauhaus-Universität Weimar künftig nicht nur den Einfluss des Raumklimas auf den Nutzer, sondern auch des Nutzers auf das Raumklima messen. Wie ein Mensch ist Feelix, ein sogenanntes Manikin, in der Lage, Wärme über Atmung und Haut an seine Umgebung abzugeben.

Das Spezialmanikin im Wert von rund 100.000 Euro wurde im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts "Methoden und Baustoffe zur nutzerorientierten Bausanierung" (nuBau) eigens für die Forscher hergestellt. Ziel des Projektes ist es, nachhaltige Strategien für eine maximale thermische Behaglichkeit in Räumen bei möglichst geringem Energieverbrauch zu entwickeln. 

Die äußere Hülle von Feelix besteht aus einem Glasfasergewebe. Feelix Gliedmaßen sind voll beweglich, unter der Hautoberfläche verlaufen insgesamt 700 Meter Heizdrähte. Damit wird eine dem Menschen ähnliche Hauttemperatur simuliert, die engmaschig verlegten Heizdrähte sorgen für eine gleichmäßige Temperaturverteilung.

Insgesamt entspricht die Wärmeabgabe des menschlichen Körpers bei sitzender Tätigkeit etwa 120 Watt. Neben der Wärmeabgabe über die Haut gibt der Mensch weitere Wärme über die Atmung ab. Aus diesem Grund ist Feelix mit einer künstlichen Lunge ausgestattet, die bei Bedarf eine mit Pumpen gesteuerte künstliche Atmung erzeugt. Ergänzt wird das Manikin durch eine Echthaarperücke, die freundlicherweise aus dem Fundus des Deutschen Nationaltheaters zur Verfügung gestellt wurde.

Zusätzlich richten die Forscher derzeit eine Klimakammer mit umfangreicher Messtechnik ein, die eine detaillierte Untersuchung des Raumklimas ermöglicht und voraussichtlich Mitte Juni 2010 in Betrieb genommen wird. In dieser Klimakammer können unendlich viele Raumklimata mit Hilfe temperierter Lüftung und Oberflächen eingestellt und untersucht werden. sth

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