2014 wurden 2,8 Prozent mehr Lüftungsgeräte verkauft

Dezentrale Lüftungsanlagen gewinnen Marktanteile

Dezentrale Lüftungsgeräte sind zunehmend gefragt. © Inventer

Pendellüfter erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, berichtet das Marktforschungsunternehmen Interconnection Consulting.

Der Markt für kontrollierte Wohnraumlüftung in den Ländern Deutschland, Österreich und Schweiz wird im Jahr 2014 um 2,8 Prozent in Menge und 1,9 Prozent in Wert wachsen. Das berichtet das Marktforschungsunternehmen Interconnection Consulting mit Sitz in Wien. Das Segment der zentralen Systeme mit Wärmerückgewinnung hinke mit 2,8 Prozent Wachstum erneut hinter den Erwartungen hinterher, so der Autor der Marktstudie Dennis Rauen. Die Ursache dafür sieht er neben der Abkühlung am Bau in dem fortschreitenden Erfolg der dezentralen Systeme mit Wärmerückgewinnung (WRG). Dieses Marktsegment werde zum vierten Mal in Folge im zweistelligen Bereich wachsen.

Interconnection rechnet für das Jahr 2014 mit 77.357 abgesetzten Lüftungsgeräten. Das sind lediglich 2,8 Prozent mehr als im Vorjahr. "Vor dem Hintergrund, dass 84,3 Prozent aller zentralen Geräte mit WRG über den Neubau verkauft werden, ist das verminderte Wachstum sehr nachvollziehbar", so Rauen.

Pendellüfter gehen weg wie warme Semmeln

Das Segment der dezentralen Systeme mit Wärmerückgewinnung blieb von dieser Entwicklung unberührt und wuchs um 13,2 Prozent in Menge und 12,5 Prozent in Wert. Nachdem sich diese Geräte in Deutschland in den vergangenen Jahren mit einem Umsatzanteil von 18,7 Prozent 2014 fest am Markt etabliert haben, konnten zahlreiche Hersteller nun auch in Österreich und der Schweiz starke Wachstumsraten verbuchen. Dies gilt insbesondere für das Subsegment der Pendellüfter, die sich in allen Märkten immer stärker gegenüber Einzelraumgeräten durchsetzen und auf einen länderübergreifenden Marktanteil von 71,6 Prozent kommen. Pendellüfter werden immer paarweise eingesetzt. Während das eine Gerät Zuluft in den Raum führt, die dabei mit zuvor gespeicherter Wärme erwärmt wird, funktioniert das andere als Abluftgerät. Die Wärme in der Abluft wird gespeichert und später an die Zuluft abgegeben, wenn die Betriebsweise wechselt.

Vor dem Hintergrund der zunehmenden Akzeptanz dezentraler Lüftungsanlagen am Markt haben sich zahlreiche Hersteller zentraler Geräte dazu entschlossen, dezentrale Geräte in ihr Produktportfolio aufzunehmen. Für diese Produktgruppe sprechen laut Rauen nicht nur Förderungen wie sie das Bundesland Niederösterreich ab 2015 anbietet, sondern auch die praktikable Montage, die den Einsatz in der Renovierung ermöglicht.

Unterschiede zeigen sich beim Vertrieb. Während man in Österreich und der Schweiz fast ausschließlich 2-stufig über den Installateur vertreibt, setzt man in Deutschland sehr viel stärker auf den Großhandel. Allerdings lohnt sich auch hier eine differenzierte Betrachtungsweise: Zentrale Geräte werden in Deutschland zu 71,6 Prozent über den Großhandel vertrieben, während es bei den dezentralen Geräten lediglich 53,6 Prozent sind.

Heizungsbauer drängen in den Lüftungsmarkt

Bei den zentralen Systemen rechnet Interconnection in den kommenden Jahren mit einer leichten Verschiebung hin zum 2-stufigen Vertrieb, da sich finanzstarke, aus dem Heizungsbau kommende Unternehmen zunehmend am Markt engagieren und diese über ein starkes 2-stufiges Vertriebsnetz verfügen. In Anbetracht der weiterhin schwierigen wirtschaftlichen Lage in Europa mit gedämpften Erwartungen in das neue Jahr rechnet Interconnection 2015 mit einem Gesamtmarktwachstum von 3,0 Prozent in Menge. Quelle: Interconnection Consulting /sth

Eine Verwendung dieses Textes ist kostenpflichtig. Eine Lizenzierung ist möglich.
Bitte nehmen Sie bei Fragen Kontakt auf.