Mit der Frage, wie man den Restwärmebedarf in einem Passivhaus decken kann, beschäftigt sich EnBauSa-Blogger Arno Kuschow. Die Aussage, im Passivhaus brauche man keine Heizung sei eine "vereinfachende und nicht ganz zutreffende Feststellung in den Köpfen der Interessierten bis hin zu Architekten und Bauingenieuren", schreibt er in seinem Blog-Beitrag.
Tatsächlich könne ein Passivhaus einen sehr großen Teil des Wärmebedarfs über die Nutzung von internen und solaren Wärmegewinnen decken. Die extrem gute Dämmung, Wärmerückgewinnung und solare Ausrichtung helfen dabei, argumentiert Kuschow.
Trotzdem verbleibe aber ein restlicher Wärmebedarf, der ökonomisch und ökologisch vertretbar gedeckt werden müsse. Man könne nicht immer von einem idealen Benutzer oder idealem Wetter ausgehen, das Haus sollte alltagstauglich sein. Dazu seien Nachheizen über Elektro-Heizeinsätze in der Lüftung, elektrische Heizmatten unter Badfliesen oder Elektrokonvektoren nicht ideal, weil teuer. "Das ist keine passivhausfeindliche Rhetorik, sondern erlebte Praxis aus diversen Begutachtungen und Gesprächen mit Besitzern und Nutzern dogmatischer Passivhäuser. Die Lösung ist denn auch keinesfalls die Abkehr vom Passivhausgedanken, sondern der Blick auf tatsächlich angemessene Heiztechnik, Kleinwärmepumpen und Lüftung/ Wärmerückgewinnung, die zusammen mit wassergeführten Bauteilaktivierungen eine sichere und komfortable Temperierung von Passivhäusern ermöglichen", argumentiert der Experte in seinem Blog-Beitrag. pgl