Stiebel Eltron und Hager setzen auf einfachere Vernetzung

EEBus-Initiative erhält Zuwachs

Hersteller von Haustechnik und Elektrogeräten entwickeln zunehmend Interesse an einer einfachen herstellerübergreifenden Vernetzung.

Stiebel Eltron, Hager, Liebherr und Devolo haben sich der Initiative EEBus angeschlossen. Das ist ein standardisiertes Vernetzungskonzept für Smart Grid- und Smart Home-Lösungen. Nun komme es darauf an, die Rahmenbedingungen für smarte Vernetzung zu verbessern, so der Verband auf seinem Spitzentreffen in Berlin.

Der zweite Vorsitzende der Initiative, Bernhard Thies, nannte dabei beispielsweise die lastabhängigen Stromtarife. Diese seien gesetzlich zwar schon vorgeschrieben, aber an einer flächendeckenden Umsetzung fehle es bis heute. Durch eine variable Tarifierung - und damit einhergehende Anreize für Verbraucher, Strom dann zu nutzen, wenn dieser dem Markt ausreichend verfügbar ist - könne ein entscheidender Beitrag für die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende geleistet werden. Deshalb müsse noch einmal über die regulatorischen Rahmenbedingungen diskutiert werden.

Zudem verstärkt die Initiative EEBus ihre Aktivitäten auf internationaler Ebene. "Da die Vernetzung ja alle elektrischen Geräte unabhängig von Hersteller und Art umfassen soll, ist eine internationale Normierung der maßgebenden Standards wichtig", erläutert Initiativen-Vorsitzender Peter Kellendonk.

Ziel der Initiative ist es, mit dem einheitlichen und offenen Standard EEBus eine herstellerneutrale Kommunikation unterschiedlicher Netzteilnehmer zu ermöglichen. Es soll die Harmonisierung von Energieangebot und -verbrauch erreicht werden. "Nur unter dieser Voraussetzung ist die Energiewende in Deutschland und der deutliche Ausbau von Strom aus regenerativen Quellen wie Wind und Sonne umsetzbar", betont Michael Kruckenberg, Leiter Produktmanagement Regelungstechnik bei Stiebel Eltron. Das erhöhe neben der Energieeffizienz auch die Versorgungssicherheit.

Zu den Mitgliedern der Initiative gehören unter anderem EON, Miele Bosch-Siemens, Vaillant, ABB, Schneider Electric SMA, SolarWorld und Landis+Gyr. Stiebel Eltron will mit dem Standard seine Haustechnik-Produkte einfacher mit denen anderer Hersteller verbinden können. Dazu zählen auch Smart-Grid-optimierte Wärmepumpen. Die haben Wärmepumpen-Hersteller für 2013 angekündigt.

"Der Aufwand, Geräte verschiedener Hersteller miteinander kommunizieren zu lassen, ist hoch. Um die Potenziale moderner Heizsysteme, wie etwa der Wärmepumpe für das Smart Grid und die Eigenstromnutzung bei Fotovoltaik zu erschließen, ist ein einheitlicher, offener Kommunikationsstandard die notwendige Grundlage", so Kruckenberg.

Hager bietet Lösungen und Dienstleistungen für elektrotechnische Installationen in Wohn-, Industrie- und Gewerbeimmobilien an. Devolo entwickelt und fertigt Produkte für die Bereiche Smart Metering, Smart Grid, Smart Home und Elektromobilität. Liebherr hat in den zehn Produktsparten zahlreiche Berührungspunkte mit Energieeffizienz-Systemen.

Durch den Beitritt der vier Unternehmen werden die Anwendungsmöglichkeiten der Technologie deutlich erweitert. Devolo nutzt zur Vernetzung bislang Powerline-Technik über die Stromleitung innerhalb des Gebäudes. "Doch mit der EEBus-Technologie ist nicht nur der hausinterne Informationsaustausch möglich, sondern auch die Kommunikation mit anderen Verbrauchsstellen und Energieversorgern", erläutert Vorstand Heiko Harbers.

Möglichkeiten für den Einsatz der EEBus-Technologie - etwa bei der Verbindung von eHZ-Technik mit der KNX-Gebäudesteuerung - sieht auch Achim Jungfleisch, Marketingleiter bei Hager. Das Unternehmen arbeitet bisher mit vorhandenen Kommunikationssprachen, um einen effizienten Umgang mit Energie zu erreichen. Quelle: EEBus / 117pgl

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